
Domino's Pizza Aktienanalyse
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Einleitung
Domino’s ist die Nummer 1 für Pizza. In über 20.000 Filialen weltweit werden täglich leckere Pizzen gebacken. Diese werden an die Kunden geliefert. Und das Geschäft brummt. Jedes Jahr entstehen über 1.000 neue Filialen. Besonders in China und Indien kommen die Menschen auf den Geschmack.
Domino’s hat Lieferpizza umgekrempelt. Früher war der Markt für Lieferpizza fragmentiert. Und in Europa ist er es auch immer noch. Aber in den letzten Jahrzehnten hat sich Domino’s zum Platzhirsch etabliert. In den USA haben sie 21 % Marktanteil und wachsen immer noch. Denn durch eine eigene Lieferkette und Franchising kann die Marke Qualität liefern und günstig wachsen.
Wo soll neues Wachstum herkommen? Der Pizzamarkt als solcher wächst nicht mehr so schnell. Domino’s selbst zielt auf insgesamt rund 12 % Rendite für Aktionäre. Dabei haben sie einige Hebel in der Hand, um das zu realisieren. Wir schauen uns an, wie realistisch die Umsetzung dieser Strategie ist.
Mit Domino’s leckere Renditen und Dividenden kassieren? Aktuell kommt die Aktie auf 1,4 % Dividende und der Kurs ist in der Vergangenheit beeindruckend gewachsen. Wir schauen, ob es auch in Zukunft so weitergehen kann und wie die Perspektive für Aktionäre heute ist. Erfahre in unserer Analyse, wie gut Domino’s für die Zukunft aufgestellt ist.

Inhaltsverzeichnis
- Geschichte
- Management & Aktionärsstruktur
- Geschäftsmodell
3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell
3.2 Geschäftsmodell im Detail - Branche4.1 Der CRM-Markt
4.3 Wettbewerbsvergleich - Kennzahlen5.1 AktienInsight-Rating
5.2 Umsatzentwicklung
5.3 EBIT und Free Cash Flow
5.4 Dividende und Aktien
5.5 Bilanzanalyse - Chancen & Risiken6.1 Chancen
6.2 Risiken - Bewertung7.1 Historische Bewertung
7.2 Rendite basierend auf dem KGV - Fazit

1. Geschichte
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2. Management & Aktionärsstruktur

Russell Weiner
Russell Weiner (55) ist seit 2022 der CEO von Domino’s Pizza. Er war zuvor der Vorstand für das operative Geschäft.
Weiner hat ursprünglich Politikwissenschaften an der Cornell University studiert und nach einigen Jahren im Konsumbereich zum Beispiel bei Philip Morris noch einen MBA in Marketing studiert.
Seine Karriere begann er so richtig bei PepsiCo, wo er Manager für Lebensmittel-Neuheiten war. Dort erarbeitete er sich in immer höhere Führungspositionen vom Markenmanager für Pepsi bis zum Manager der ganzen Cola-Getränke.
2008 wechselte er dann zum krisengeplagten Fast-Food-Unternehmen Domino’s. Dort wurde er Vorstand für das Marketing. Domino’s kam aus einer schweren Phase und er baute die Marke neu mit auf zu dem, was sie heute ist.
Anschließend leitete er einen Teil des US-Geschäfts, bis er zum Vorstand des operativen US-Geschäfts wurde und in 2022 seine Vorstandsvorgänger beerbte. Damals gingen der CEO und CFO in Rente. Dadurch bringt er einen neuen Wind mit, aber auch etwas Unsicherheit, da der halbe Vorstand wechselte. Bisher sind seine Leistungen in Ordnung. Es gibt keine negativen Auffälligkeiten. Positiv ist sogar, dass inzwischen die Verschuldung stabil bleibt.
Als Stärke sehen wir die 16 Jahre Erfahrung bei Domino’s und den Track Record, den Weiner mitbringt. Er hat Domino’s in seiner jetzigen Form mit aufgebaut und so groß gemacht, wie es heute ist. Er gilt als einer der besten Marketer der Welt und hat damals 80 % der Domino’s Karte ausgewechselt. Da er auch Erfahrung von PepsiCo hat, ist er nicht branchenfremd und hat insgesamt viel Erfahrung in der Konsumbranche.
Seine Schwäche ist die bisher kurze CEO-Erfahrung. Er ist erst seit 2 Jahren CEO und damit noch ein etwas unbeschriebenes Blatt.
Insgesamt ist er eine sehr gute Besetzung für den Posten, da er die notwendige Erfahrung bei Domino’s mitbringt und gleichzeitig unglaubliche Erfolge vorzuweisen hat.
Vergütung
Russell Weiners Gehalt hat 3 Bestandteile:
- 9 % Festgehalt. Als CEO erhält er 875 Tsd. Dollar.
- 18 % 1-Jahres-Bonus. Dieser Bonus wird jedes Jahr vergeben. Er wird auf Basis des Segmentergebnisses vergeben. Im Normalfall liegt er bei 1,75 Mio. Dollar. Im Maximalfall kann der Bonus bis auf 5 Mio. Dollar steigen.
- 73 % 3-Jahres-Bonus. Dieser Bonus wird in Aktien (75 %) und Optionen (25 %) zugeteilt. Dabei werden ein Drittel der Aktien sowie die Optionen unabhängig vergeben und 2 Drittel der Aktien werden abhängig von Kennzahlen vergeben. Hierbei zählen das bereinigte Gewinnwachstum sowie das Umsatzwachstum aller Filialen und je nachdem, wie der Aktienkurs lief, gibt es mehr oder weniger Aktien.
Im Mittelwert erhält der CEO bei durchschnittlicher Zielerfüllung fast 10 Mio. Dollar. Der Wert ist relativ hoch für ein Unternehmen von nur 15 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung. Auch im Verhältnis zum EBIT wirkt der Wert recht hoch. Rund 1,1 % des EBITs fließen nur in die CEO-Vergütung.
Das Programm ist uns insgesamt nicht ausgewogen genug. Das Programm ist so, wie US-Vergütungsprogramme üblicherweise aufgebaut sind und hat eine große langfristige Komponente. Aber die Kriterien sind uns zu leicht manipulierbar. Es werden nur die Gewinne, der gesamte Umsatz der Filialen und der Aktienkurs berücksichtigt. Die Gewinne fließen dabei mit hohem Gewicht ein.
Das schafft für CEOs den Anreiz, den Gewinn ohne Rücksicht auf andere Kennzahlen in die Höhe zu treiben. Dazu bevorzugt das Programm Aktienrückkäufe und vernachlässigt die bilanzielle Sicherheit. In Schulnoten würden wir dem Programm eine 4 geben. Es ist ausreichend. Also es sorgt für langfristige Zielerreichung, wenn der CEO es ehrlich meint, aber hat durchaus seine Macken und ist auch etwas zu hoch angesetzt.
Aktionärsstruktur
Domino’s Pizza hat keine Ankeraktionäre. Die größten Aktionäre sind klassische Vermögensverwalter. Vanguard, T. Rowe Price, BlackRock und Co. sind einfache Vermögensverwalter mit entsprechenden Fonds und ETFs, die in Domino’s Pizza investieren. Das liegt vermutlich auch daran, dass Domino’s als S&P 500-Aktie im Fokus für viele Großinvestoren ist. Aus Aktionärssicht sind das Investoren, die kein großes Interesse am Unternehmen zeigen und in Krisen der Firma auch keinen Halt geben.
Russell Weiner hält starke 42 Mio. Dollar in Domino’s Pizza Aktien. Nach 16 Jahren hat er sich mit Domino’s ein Vermögen aufgebaut. Dieses Jahr erhält er allein 600 Tsd. Dollar an Dividenden aus seinen Aktien. Das ist fast so viel wie sein Festgehalt. Er kommt auf 0,3 % der Firmenanteile und ist damit zwar kein Aktionär mit viel Mitsprache, aber er hat hohe Anreize, seinen Job gut zu machen und ist mit den Aktionärsinteressen im Einklang. Das befürworten wir.


3. Geschäftsmodell
3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell
Domino’s Pizza ist das größte Pizza-Unternehmen der Welt und im sogenannten QSR-Bereich (Quick Service Restaurants) bzw. auf Deutsch “Fast-Food-Restaurants” aktiv. Das Unternehmen hat sich auf Lieferpizza spezialisiert, aber bietet auch andere Snacks wie Kartoffel-Wedges, Chicken Wings und Salate. Die über 20.000 Domino’s Filialen weltweit erzielten zusammen 2023 über 18 Mrd. Dollar Umsatz.
Das entspricht rund 880 Tsd. Dollar jährlichem Umsatz pro Filiale. US-Filialen machen sogar durchschnittlich 1,3 Mio. Dollar Umsatz.
Domino’s setzt auf das Franchise-Modell, aber hat ein paar Besonderheiten
Domino’s Pizzas Filialen befinden sich üblicherweise in einem Franchise-Verhältnis. Domino’s selbst besitzt nur 288 Filialen in den USA.
Die Idee hinter Franchising ist simpel: Eine Firma wie Domino’s baut eine etablierte Restaurant-Kette auf. Sie entwickeln ein Erfolgskonzept, das sich beliebig oft auf andere Standorte anwenden lässt. Der Aufbau von neuen Standorten ist aber teuer, deshalb vermietet man die Marke stattdessen an andere Gastronomen.
Domino’s sorgt dafür, dass die Marke attraktiv bleibt. Der Franchisenehmer bekommt eine etablierte Marke und einen perfekten Plan, um ein erfolgreiches Restaurant aufzubauen. Er wird von Domino’s geschult, damit er erfolgreich wird.
Im Gegenzug bezahlt der Gastronom einen Teil seiner Umsätze als Franchise-Gebühr. Solche Gebühren liegen in der Regel bei 5 % bis 10 %. Im Fall von Domino’s sind es 5,5 % in den USA und im Schnitt 3 % außerhalb der USA. Dazu kommen Gebühren für die Nutzung des Domino’s IT-Systems. Die Gebühr liegt bei rund 30 Cent pro Bestellung.
Rund 4 % der US-Filialen betreibt Domino’s selbst. Diese Filialen werden als eine Testumgebung für die Kette in den USA verwendet. Man testet neue Rezepte, Marketing und Mitarbeiterschulungen. Jedes gute Franchise-Modell besitzt einen kleinen Teil eigener Filialen, weil so wird sichergestellt, dass die Franchisenehmer auch profitieren können.
Es gibt aber bei Domino’s 2 Besonderheiten:
Domino’s stellt eigene Zutaten her. In den USA hat Domino’s aus seiner Qualitätskrise gelernt und eine eigene Lieferkette aufgebaut. Sie produzieren eigenen frischen Teig, eigene Soßen und weitere Zutaten, die sie landesweit an die Filialen liefern. Die Franchisenehmer müssen nicht Kunde von der Lieferkette werden, aber wenn sie es tun, erhalten sie 50 % der Gewinne des Lieferketten-Segments von Domino’s Pizza ausgezahlt.
Domino’s betreibt sein Franchising international nicht selbst. Domino’s setzt hierbei auf sogenanntes Master-Franchising. Dabei vergeben sie eine Franchiselizenz an einen sogenannten Master-Franchisenehmer. Der Master Franchisenehmer ist ein regionales Unternehmen, welches den Markt und den Geschmack vor Ort gut kennt.
Master-Franchisenehmer dürfen ihrerseits selbst eine Franchise-Lizenz ausgeben und Franchisenehmer aufbauen. Dazu dürfen sie eigene Rezepte und Marketingaktionen entwickeln. Sie müssen also nicht die Restaurants selbst betreiben und können auch von Franchising profitieren.
Im Schnitt zahlen sie 3 % ihrer Umsätze an Domino’s plus IT-Gebühren pro Bestellung und nehmen rund 6,5 % der Umsätze ihrer Franchisenehmer ein. Dazu setzen viele Master-Franchisenehmer ebenfalls auf ein Lieferketten-Geschäft, um so ihren Gewinn zu vergrößern.
Viele Master-Franchisenehmer sind auch börsennotiert. Es gibt über 20 Stück weltweit. Zum Beispiel Domino’s Pizza Group, Domino’s Pizza Enterprises oder Jubilant FoodWorks.
Warum ist es attraktiv, einen Domino’s aufzubauen?
Domino’s achtet stark auf den Erfolg seiner Filialen. Mit den eigenen Filialen stellen sie das sicher. Außerdem gibt es einige Anforderungen, die ein Franchisenehmer erfüllen muss:
- Der Franchisenehmer muss mindestens 1 Jahr lang eine Führungskraft in einer Domino’s-Filiale gewesen sein. Damit wird Erfahrung in der Gastronomiebranche und mit dem Domino’s-Konzept sichergestellt. Oft fingen sie als Fahrer an und haben sich hochgearbeitet.
- Er muss einmalig bis zu 10 Tsd. Dollar an Domino’s bezahlen.
- Er braucht ein Nettovermögen von 250 Tsd. Dollar. Damit wird sichergestellt, dass er finanziell gut genug aufgestellt ist und nicht in finanzielle Probleme kommt.
Domino’s hilft darüber hinaus bei der Auswahl der Immobilie und der Ausbildung.
Für Gastronomen ist eine Domino’s-Filiale ein interessantes Modell, denn die Filialen benötigen wenig Ausstattung. Im Schnitt kostet es rund 400 Tsd. Dollar, eine Filiale zu öffnen. Damit ist das Risiko vergleichsweise gering. Für viele Gastronomen ist das ein günstiger Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit.
Im Schnitt sind die US-Franchisenehmer seit 17 Jahren in einer Beziehung mit Domino’s und kleine bis mittelständische Gastronomen. Nur 22 der Franchisenehmer betreiben 50 oder mehr Filialen.

3.2 Geschäftsmodell im Detail
Das Domino’s Geschäftsmodell besteht aus 4 Segmenten:
- US-Filialen. Hierzu gehören Umsätze durch selbst betriebene Stores als auch Franchising-Umsätze.
- Internationales Franchising
- Supply-Chain-Umsätze. Dieses Segment macht über 60 % der Umsätze aus, aber hat minimale Margen.
- Marketing. In den USA müssen alle Domino’s Filialen 6 % ihrer Umsätze an Domino’s für Werbeausgaben geben. Dieses Geld wird anschließend wieder zu 100 % ausgegeben. Domino’s verdient damit nichts am Marketing.
Wie man sieht, ist das Marketing-Segment irrelevant für den Gewinn. Deshalb schauen wir uns die Verteilung des Segmentergebnisses an. Dieses Ergebnis ist vergleichbar mit dem operativen Gewinn.
Das Supply-Chain-Segment wird bei dieser Betrachtung zum kleinsten Segment mit 24 % der Umsätze. Die US-Filialen sind der wichtigste Gewinnbringer mit 51 % und das internationale Franchising kommt auf 25 % Anteil.
Hieran ist spannend, dass das internationale Franchising so groß ist, denn es steht für nur 7 % der Umsätze, aber hat eine Marge von 80 % bis 85 %.
Das US-Geschäft hat dagegen eine Marge von rund 30 % bis 35 %. Das liegt daran, dass Domino’s in den USA die Aufgaben des Franchisegebers übernimmt und dafür auf Marge verzichtet.

Domino’s wird zunehmend internationaler
Domino’s ist eine relativ US-lastige Firma. Wenn man sich die reinen Umsätze ansieht, dann stammen 87 % aus den USA. Das hängt damit zusammen, dass Domino’s von den internationalen Umsätzen nur 3 % Anteil und die IT-Gebühren erhält.
Schaut man auf die Umsätze der Filialen, dann ist das Modell besser diversifiziert. 49 % der weltweiten Domino’s-Umsätze stammen aus US-Filialen. Aber nur 33 % der Filialen stehen in den USA. Das zeigt, dass die amerikanischen Filialen mehr Umsatz machen und dass nur jede dritte Filiale in den USA steht.
Das internationale Geschäft steht damit schon für 2 Drittel der Filialen und 51 % der Umsätze. Dies sollte sich langfristig weiter in Richtung der internationalen Umsätze verschieben, weil hier die meisten neuen Filialen entstehen. Besonders Indien ist ein unglaublicher Wachstumsmarkt für Domino’s. Inder lieben die Marke und es gibt allein über 2.000 Filialen nur in Indien. Domino’s selbst spricht auch von verschiedenen Wachstumsmärkten wie China und Indien. Rund die Hälfte aller neuen Domino’s-Filialen entsteht in diesen Ländern.

Domino’s wächst bei den Filialen stetig
Domino’s ist seit Jahren ein stark wachsendes Unternehmen. Denn Domino’s trifft mit seinem Modell genau die Wünsche der Nutzer. Wenn man über Domino’s redet, hört man oft über den Geschmack der Pizza und Vergleiche zu Italienern, aber Domino’s-Kunden sind andere Dinge wichtiger:
Domino’s bietet eine schnelle und günstige Pizza. Einmal bestellt, ist sie in unter 30 Minuten zuhause. Die Zielgruppe sind praktisch genau dieselben Kunden, die einfach schnell etwas Fettiges haben wollen — nur dass sie nicht dafür aus dem Haus gehen wollen.
Und wenn man das Konzept so versteht, dann ist Domino’s relativ einzigartig. Wir haben bereits bei Domino’s gearbeitet und hier gibt es einige Unterschiede zu anderen Pizzerien. Domino’s nutzt auch frischen Teig, aber bereitet ihn schon in einer Pfanne vor. Dadurch ist jede Pizza perfekt rund und man spart sich Arbeit mit dem Teig. Dazu nutzt Domino’s Durchlauföfen. Das heißt, eine Pizza wird wie an einem Fließband transportiert und ist innerhalb von unter 5 Minuten durchgebacken.
Die Pizza wird in der Tasche warmgehalten, für den optimalen Geschmack. Die Fahrer setzen auf Fahrräder oder Roller, um Kosten zu sparen und sich schneller fortzubewegen ohne den Stress der Parkplatzsuche. Dies ist auch nur möglich, weil jede Domino’s-Filiale ein kleines Einzugsgebiet hat. Das beschleunigt die Lieferung und hält das Essen frisch.
Das erinnert schon stark an das Speedee-System von McDonald’s, wo auch alle Abläufe durchoptimiert wurden.
Und der Erfolg lässt sich im Wachstum gut erkennen. Domino’s und seine Master-Franchisenehmer konnten in den letzten 10 Jahren 6,6 % neue Filialen pro Jahr öffnen. Die Master-Franchisenehmer haben dazu teils Übernahmen durchgeführt wie Joey’s in Deutschland, um noch mehr zu wachsen. Domino’s selbst hat keinen Cent in Übernahmen gesteckt.
In den letzten 4 Jahren gab es eine leichte Verlangsamung des Wachstums. Es werden immer noch rund 1.000 Filialen pro Jahr eröffnet, aber prozentual sinkt das Wachstum etwas.
In den kommenden Jahren will Domino’s 1.100 Filialen pro Jahr öffnen und damit an das Wachstum der Vergangenheit anknüpfen. Die Anzahl soll um 4,9 % pro Jahr wachsen. Dieses Ziel haben sie sich bis 2028 gesetzt und es scheint auch realistisch, wenn man die bisherige Wachstumsrate vergleicht.
Allerdings könnten die aktuelle Konsumlaune und Inflation das Wachstum etwas bremsen:

Domino’s hat Probleme mit sparsamen Kunden
In den letzten 10 Jahren galt Domino’s als beeindruckendes Wachstumsunternehmen, denn die Filialen sind auch nach Eröffnung ordentlich gewachsen. Über die letzten 10 Jahre hinweg sind die Umsätze in den USA um 6,2 % und international 4,5 % pro Jahr gewachsen. Das ist deutlich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum von rund 3 % pro Jahr oder der Inflation von 2 %.
Hier zeigt sich, dass das US-Geschäft grundsätzlich eine bessere Wachstumsperspektive hat und das internationale Wachstum stärker aus neuen Filialen entsteht.
Wachstum ist eingebrochen. Bereits 2019 hat sich die Wachstumsrate erheblich verlangsamt. Domino’s wächst langsamer und die Filialen konnten ihre tollen Wachstumsraten nicht mehr richtig halten.
Ab 2022 hat sich das fortgesetzt, nachdem der Liefer-Hype aus der Covid-Krise vorbei ist. Inzwischen gibt es eine zarte Erholung in Richtung von rund 2 % Wachstum. Doch jetzt kämpft Domino’s gegen die Sparsamkeit der Konsumenten an. Die grandiosen Zeiten von durchschnittlich 5 % Wachstum pro Jahr sind erstmal vorbei. In den nächsten 1 bis 2 Jahren wird es vermutlich irgendwo zwischen 0 % und 2 % liegen und mittelfristig gehen wir von 3 % und knapp darüber aus durch ein paar Preiserhöhungen und die kommenden Maßnahmen.

Domino’s will sich selbst neu optimieren
Die aktuelle Inflationsphase treibt Kreativität an. Domino’s hat seine Wachstumsziele für die kommenden 5 Jahre hochgesetzt. Statt 7 % EBIT-Wachstum, soll es jetzt mindestens 8 % pro Jahr geben. Dazu will Domino’s 5 % neue Filialen pro Jahr eröffnen und die bestehenden Filialen sollen mindestens um 2 % pro Jahr wachsen.
Durch das Franchising-Modell entsteht für Domino’s ein Skaleneffekt und das EBIT sollte sogar noch etwas schneller wachsen. Wie will Domino’s das erreichen?
Neue Filialen: Domino’s treibt seine Franchisenehmer an, neue Filialen zu öffnen. Die Pizzen kommen international und auch in den USA gut an, sodass es stetig Potenzial für neue Filialen gibt. Durch die niedrigen Barrieren bei Domino’s ist das Wachstum auch generell leichter. Wir halten das Ziel für realistisch.
Filialen und Preis-Leistungsverhältnis optimieren. Domino’s gilt als recht innovativ. Sie haben es geschafft, ein Restaurant-Konzept praktisch ins Internet zu bringen. Ein Großteil der Bestellungen kommt digital herein und viele Kunden wollen eine Lieferung. Sie haben ihre eigene Lieferkette, was die Kosten drückt.
Domino’s experimentiert trotzdem stetig weiter. Aktuell forschen sie zum Beispiel an Zustellungen per Roboter oder Jetpack (kein Witz). Das klingt alles nach Zukunftsmusik, aber könnte langfristig die Qualität optimieren. Wir halten hier jedoch das Potenzial für etwas ausgereizt.
Treueprogramm. Domino’s hat erst vor wenigen Quartalen ein Treueprogramm herausgebracht. Der Vorteil solcher Programme ist, dass Gelegenheitskunden oft viel aktiver werden und die durchschnittliche Bestellsumme ansteigt, um noch einen Rabatt mitzunehmen. Besonders in den USA baut Domino’s hier stark aus, aber auch international haben die Franchisenehmer teilweise solche Programme eingeführt und könnten so die Same-Store-Sales noch steigern. Wir halten hier kleine Wachstumseffekte für realistisch.
Lieferplattformen. In den USA war Domino’s bisher nur über seine eigene Webseite erreichbar. Das hat sich 2023 geändert, als ein Deal mit Uber Eats beschlossen wurde. Das Problem ist der Zielkonflikt: Auf der eigenen Plattform verdienen Restaurants mehr Geld. Bei Plattformen wie Uber Eats sind sie in Konkurrenz und müssen für die Plattform bezahlen. Im Gegenzug gewinnt man deutlich mehr Umsatz auf solchen Plattformen.
Domino’s hat durch seine Größe einen guten Deal ausgehandelt und die Pizza wird weiterhin von den Franchisenehmern ausgeliefert. Dadurch sind die Kosten noch im Rahmen. Ab 2025 wird sich Domino’s für alle 3 großen Plattformen der USA (Uber Eats, DoorDash und GrubHub) öffnen. Der Umsatz soll allein durch diese Maßnahme um über 1 Mrd. Dollar steigen. Die Zahl klingt für uns realistisch.
Hier kommt der Vorteil des Franchisings: Domino’s verdient unabhängig von den Kosten der Franchisenehmer. Also, wenn sie mit Lieferplattformen arbeiten, gewinnen sie mehr Franchisegebühren. Der Franchisenehmer profitiert wahrscheinlich trotzdem durch die bessere Auslastung seiner Filialen und langfristig, wenn wiederkehrende Kunden direkt bei Domino’s bestellen.

Fazit zu Domino’s Pizza
Domino’s Pizza hat ein innovatives Geschäftsmodell. Denn auch wenn man erstmal denkt, es geht um schlechte Pizza, geht es eigentlich um günstige Lieferpizza und eine Menge Digitalisierung.
Dabei steht Franchising im Fokus und Domino’s sichert über eine eigene Lieferkette die Qualität. Fast 75 % der Gewinne kommen aus Franchising und damit hat das Geschäftsmodell kaum Kapitalbindung. Domino’s verdient sein Geld überwiegend mit seiner Marke und geistigem Eigentum. Die Margen liegen in den USA bei über 30 % und international sogar bei über 80 %, was uns gut gefällt. Die Master-Franchising-Strategie sorgt auch sowohl für Wachstum als auch kaum Risiken.
Ist die Strategie für die Zukunft gut? Domino’s leidet unter ein wenig Wachstumsschwäche in den Filialen. Die Anzahl wächst schön und ordentlich. Das nächste Ziel sind 26.000 Filialen bis 2028. Ganz langfristig rechnet Domino’s mit 40.000 Filialen.
Die Inflationsphase wird erstmal belasten. Wir gehen davon aus, dass Domino’s international nur noch um rund 2 % bis 3 % pro Jahr wächst. Durch das Treueprogramm wird das möglich und so kann sich Domino’s auch gegen die sinkende Konsumlaune wehren.
In den USA werden die Filialen dank Lieferplattformen schneller wachsen. Domino’s hat hier einen guten Hebel, da sie bis zu 1 Mrd. Dollar Umsatz nur durch Uber und Co. schaffen können. Damit sollte sich das Wachstum auf über 3 % pro Jahr einpendeln.
Attraktives Wachstumsziel von 12 % Rendite. Damit ist das Ziel von 8 % EBIT-Wachstum für Domino’s realistisch und macht die Aktie auch attraktiv. Die Ziele sind erreichbar und plausibel, bis auf die signifikanten Optimierungen der Filialen. Wenn Domino’s seine Strategie so umsetzt und weiterhin in Aktienrückkäufe investiert, dann liegt die Rendite für Aktionäre bei rechnerisch rund 12 % pro Jahr:
- 8 % aus dem EBIT-Wachstum
- 2,5 % aus Aktienrückkäufen oder Schuldentilgung
- 1,5 % aus der Dividende

4. Branche
4.1 Die Branche der Lieferpizza
Essen ist ein Grundbedürfnis und deshalb gibt es die Restaurantbranche bereits seit Ewigkeiten. Die Branche kann man in mehrere Bereiche aufteilen:
- Quick-Service-Restaurants (QSR). Das sind klassische Fast-Food-Restaurants wie McDonald’s, KFC etc.
- Fast Casual. Diese Restaurants bieten qualitativ hochwertiges Essen mit Selbstbedienung wie Five Guys
- Casual Dining. Hierzu zählen klassische Restaurants
- Fine Dining. Damit sind hochwertige Restaurants gemeint, die Sterne-Niveau haben
- Cafés, Eisgeschäfte etc.
Die Restaurantbranche ist groß und die größten Segmente sind QSR, Casual Dining und Cafés. Wir schauen natürlich auf den QSR-Markt, weil Domino’s Pizza in diesem Markt aktiv ist und nicht plant, ihn zu verlassen.
Fast Food hat Potenzial. Fast Food trifft den Geschmack der Leute. Es ist lecker, es geht schnell und ist günstig. Es passt perfekt in unsere Zeit.
Der amerikanische Fast-Food-Markt wächst um rund 3 % bis 4 % pro Jahr. Selbst die USA als größter Markt der Welt bieten noch Wachstum. Fast Food wächst immer noch, es gibt noch Potenzial für weitere Filialen und Fast-Food-Firmen haben häufig starke Marken, die Preiserhöhungen erlauben.
Auch in anderen Ländern gibt es noch Potenzial. Leider gibt es hier nicht so gute Daten. Von 2012 bis 2019 soll der Markt jedoch um rund 3,3 % pro Jahr gewachsen sein. Die Covid-Krise hat aber eine tiefe Kerbe hinterlassen. Wesentliche Wachstumstreiber waren die Emerging Markets, wo es viel Wohlstands- und Bevölkerungswachstum gibt. Aber selbst Länder in Europa gelten als Wachstumsmärkte. Sogar Deutschland gilt als Wachstumsmarkt.
Amerikanische QSR-Pizza ist ein 40 Mrd. Dollar-Markt
Pizza ist die zweitgrößte Kategorie des QSR-Markts nach Burgern. Der Markt ist 41 Mrd. Dollar groß und in den letzten 20 Jahren um rund 1,2 % pro Jahr gewachsen.
Damit wird direkt klar: Die Wachstumsrate ist eher gering gewesen. Der Markt wächst nur leicht, es gab nach 2010 sogar eine lange Seitwärtsphase und nur in wenigen Jahren gab es stärkeres Wachstum.
Wir erklären uns das schlechte Wachstum damit, dass der Markt einer der ältesten im QSR-Markt ist und vor allem aus kleinen Unternehmen bestand. In den letzten 20 Jahren hat deshalb der Anteil an größeren Firmen wie Domino’s stetig zugenommen.
Wir rechnen deshalb langfristig wieder mit mehr Wachstum in Richtung von 2 % bis 3 % pro Jahr, weil die Marktanteile inzwischen bei größeren und wachstumsstärkeren Firmen liegen.

Der amerikanische Pizza-Markt besteht aus 4 großen Firmen
Domino’s hat 21 % Marktanteil im QSR-Pizzamarkt. Damit stammt quasi jede 5. Pizza von Domino’s. Damit hat Domino’s eine starke Marke in den Köpfen der US-Bürger aufgebaut. Die Marktmacht fällt trotzdem eher klein aus. Denn eine lokale Pizzeria kann einfach in den Markt eintreten und auch erfolgreich gegen Domino’s bestehen.
4 große Pizza-Firmen kontrollieren 55 % des Markts. Das ist ganz interessant, denn es zeigt, dass die meisten Menschen trotzdem lieber zu etablierten Marken tendieren als kleinen lokalen Restaurants. In Europa ist das unvorstellbar. Hier ist so eine Markenmacht unrealistisch, weil Pizza als Kulturgut gefestigt ist. Aber es zeigt auch, dass Domino’s in vielen anderen Regionen wie Asien gute Chancen auf Marktdominanz hat.
Für Domino’s ist ganz spannend, dass der nächstgrößere Wettbewerber Pizza Hut ist und auf ein Filialkonzept setzt. Seit Jahren kämpft Pizza Hut mit Wachstumsproblemen. Die Pizza ist teuer und nicht so gut für Delivery geeignet. Deshalb rechnen wir damit, dass Domino’s weitere Marktanteile gewinnen kann. In der Vergangenheit konnten sie sich auch gegen ihre Delivery-Konkurrenten Little Caesars und Papa John’s erfolgreich durchsetzen und hier Marktanteile nehmen.
Die Historie zeigt, dass das Domino’s-Modell von qualitativ wertiger Pizza und blitzschneller Lieferung zum fairen Preis gut ankommt. Domino’s hat hier erfolgreich eine Nische besetzt und wir denken, dass sie diesen Markt weiter erobern.

4.2 Wettbewerbsvergleich



Für unseren Vergleich haben wir 3 der größten Franchise-Firmen, die mit Domino’s in Konkurrenz stehen, ausgewählt. Abgesehen von McDonald’s konkurrieren alle diese Firmen untereinander. McDonald’s hat jedoch eine gewisse Nähe zu Domino’s durch seinen Fokus auf besonders schnelles Essen:
- McDonald’s
- Yum! Brands
- Papa John’s
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McDonald’s Aktie
McDonalds ist die größte Restaurantkette der Welt. Das Unternehmen hat sich auf amerikanische Küche wie Burger und Pommes Frites spezialisiert. 95 % der Restaurants sind Franchise-Filialen, die von McDonald’s die Marke leihen und dafür einen Teil ihrer Umsätze abgeben.
Die Besonderheit hinter dem McDonalds Geschäftsmodell sind die Immobilien. McDonald’s verpachtet seine Immobilien und erhält von Franchisenehmern eine umsatzabhängige Miete. Im Schnitt erhält McDonald’s so 20 % der Umsätze inklusive der Franchisegebühr. Die Zahl wächst jedes Jahr, wenn die Franchisenehmer erfolgreicher werden.
Im Vergleich mit der Konkurrenz sticht McDonald’s vor allem mit der hohen EBIT-Marge von 46 % heraus. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als Yum, die sogar noch stärker auf Franchising setzen. Aber hier ist die hohe Miete durch Immobilien von Vorteil. McDonald’s kann so deutlich mehr Geld einnehmen und hat höhere Margen.
Ansonsten ist McDonald’s etwas langsamer im Wachstum als die Konkurrenz, hat eine verhältnismäßig geringe Verschuldung und ist mittelmäßig hoch bewertet. Wir finden die Aktie ist eine gute Wahl für ein eher defensives Portfolio.

Yum! Brands Aktie
Yum ist der größte Restaurantbetreiber der Welt, noch vor McDonald’s, weil sie 4 Marken besitzen. Zu Yum gehören KFC, Taco Bell, Pizza Hut und Habit Burger. Damit deckt Yum alle Bereiche von Fast Food bis Casual Dining ab. Yum hat eine mächtige Kombination aus 3 internationalen Top-Marken.
Besonders stark an Yum ist die internationale Expansion. KFC ist in China die dominante Fast-Food-Marke. Yum China hat allein über 15.000 Filialen — das Geschäft hatte Yum ursprünglich selbst betrieben und vor einigen Jahren abgespalten, wodurch sich die Risiken verkleinert haben und Yum weiterhin vom China-Wachstum profitiert, aber als Franchisegeber.
Aus Kennzahlensicht ist Yum eine gute Alternative zu McDonald’s. Sie wachsen in Zukunft sogar stärker, da Taco Bell und KFC ein enormes Wachstum haben. Habit Burger als junges Unternehmen wächst auch schnell. Nur Pizza Hut scheint nicht ganz so gut zu laufen. Yum hat sich von fast allen eigenen Filialen getrennt. Für uns ist das ein schlechtes Zeichen, denn dadurch beweist man Franchisenehmern nicht mehr, dass man das Modell selbst für attraktiv hält. Ein Pizza Hut Spin-Off ist auch nicht so unrealistisch.
Obwohl Yum mehr Wachstum bietet, ist die Aktie genauso hoch bewertet wie McDonald’s. Das wirkt für uns attraktiv. Yum ist damit eher eine Aktie für Investoren, die etwas mehr Wachstum als bei McDonald’s wollen.
Papa John’s Aktie
Papa John’s ist eine kleine Firma im QSR-Pizzamarkt. Sie sind die Nummer 3 der Lieferpizzen in den USA. Das Unternehmen ist zwar international aktiv und sogar in Deutschland vertreten, aber über 80 % der Umsätze stammen aus Nordamerika.
In den USA sind rund 15 % der Filialen selbst betrieben. Im Schnitt sind es 11 %. Papa John’s betreibt genauso wie Domino’s eine eigene Lieferkette für die Zutaten und sichert damit die Qualität der Pizzen. Dadurch ergibt sich eine geringe EBIT-Marge von nur 7,3 %. Insgesamt ist das Unternehmen auch nicht so digital aufgestellt wie Domino’s. So erklären wir uns, dass der Umsatz in den letzten Jahren deutlich hinter Domino’s zurückblieb und die Filialen seit 2 Jahren in Folge schrumpfen.
Auf Kennzahlenseite ist Papa John’s die Value-Aktie mit 4,3 % Dividendenrendite und einem KGV von 19. Hier zeigt sie, wie viel mehr Vertrauen Investoren in Domino’s Pizza haben. Uns fehlen hier die Vorteile einer starken Marke und wir würden eher zu Aktien von Firmen mit mehr Franchising und starken Marken greifen.

Domino’s Pizza Aktie im Vergleich
Die Domino’s Pizza Aktie ist im Vergleich das wachstumsstärkste Unternehmen. Domino’s Pizza ist in den letzten 10 Jahren am besten gewachsen und soll auch in den kommenden 3 Jahren gut wachsen. Da sie mit 20.000 Filialen noch relativ klein sind, haben sie auch hier noch mehr Potenzial als zum Beispiel die viel größere Yum! Brands-Aktie. Wenn man auf das Gewinnwachstum schaut, würde Domino’s sich noch weiter vorne absetzen, weil ihre Gewinne stärker als der Umsatz wachsen.
Domino’s hat zudem ein attraktives Franchise-Verhältnis. In den USA betreiben sie 4 % der Filialen selbst, aber international haben sie gar keine eigenen Filialen. Dadurch erhalten sie reine Gewinne aus dem Ausland für jede Neueröffnung und es entstehen laufend neue Filialen.
Es gibt nur 2 Dinge, in denen Domino’s nicht so gut ist: Die Verschuldung ist deutlich höher und quasi am Anschlag. Das sollten Aktionäre berücksichtigen und nicht auf die leichte Schulter nehmen. Domino’s ist riskanter als McDonald’s oder Yum.
Die Bewertung ist auch höher mit einem KGV von 27. Domino’s ist damit aber tatsächlich nur rund 10 % höher bewertet als McDonald’s, obwohl sie beim Gewinn etwa doppelt so schnell wachsen.
In unseren Augen ist Domino’s eine gute Mischung aus Value und Wachstum. Wir sehen die Aktie als risikoreicher, aber auch als attraktiver im Vergleich zu einer McDonald’s-Aktie, wenn man Rendite sucht.

5. Domino's Pizza Kennzahlen
5.1 AktienInsight-Rating
Domino’s Pizza erreicht im AktienInsight-Rating 7 von 9 Punkten. Domino’s kann vor allem bei Wachstum und Rentabilität überzeugen. Bei beiden Kriterien erreicht Domino’s die volle Punktzahl deutlich. Nur bei der Sicherheit gibt es Defizite. Das EBIT war im Betrachtungszeitraum stabil, aber die Nettoverschuldung ist deutlich über unseren Vorstellungen einer gesunden Schuldenquote und die Zinszahlungen nehmen einen deutlichen Teil des Free Cash Flows ein.
Wir schauen uns die Zahlen im Folgenden genauer an.

5.2 Umsatzentwicklung
Domino’s Umsatz ist in den letzten 10 Jahren um 9,5 % pro Jahr gewachsen. Die Wachstumsrate war relativ stetig bis 2018 und hatte sich sogar beschleunigt. In der Covid-Pandemie konnte Domino’s sein Wachstum nochmals anheizen, bis der Umsatz in 2023 sank.
Es gibt 2 Gründe für den Umsatzrückgang: Erstens gingen die Umsätze auf der Same-Store-Sales-Ebene zurück. Also die Filialen haben weniger Umsatz gemacht. Zweitens hat Domino’s über 100 US-Filialen an einen Franchisenehmer verkauft. Dadurch sank der Umsatz, aber Domino’s erhielt Geld und das EBIT stieg an.
Man sieht, wie die Inflationsphase aktuell zu schlechteren Wachstumsraten führt. Aber wir denken nicht, dass die Kunden auf Dauer sparen werden. Dazu wird der Umsatz vor allem vom Supply-Chain-Geschäft dominiert. Wenn Lebensmittel im Preis sinken, wirkt sich das auf die Sparte aus. Deshalb betrachten wir gleich weitere wichtige Kennzahlen neben dem Umsatz.
In den kommenden 3 Jahren soll der Umsatz um rund 7 % pro Jahr wachsen. Wenn wir bedenken, dass die Filialanzahl um rund 5 % pro Jahr wachsen wird und die Filialen inflationsbedingt 2 % bis 3 % pro Jahr wachsen, wirkt das eher pessimistisch. Durch Lieferplattformen sollten die Filialumsätze nochmals stärker wachsen. Wir halten deshalb Werte von 8 % bis 9 % für realistischer.

5.3 EBIT und Free Cash Flow
Das Domino’s EBIT ist in den letzten 10 Jahren um 10,1 % pro Jahr gewachsen. Damit ist das EBIT leicht schneller gewachsen als der Umsatz. Langfristig sieht man, dass die Marge sehr stabil zwischen rund 16 % und 19 % pendelte. Es gab keine wirklichen Ausreißer. Der Effekt durch das Refranchising in 2023 führte dazu, dass die Marge auch wieder in Richtung ihrer alten Rekordhochs läuft.
In den nächsten 3 Jahren soll der operative Gewinn um 8,0 % pro Jahr wachsen. Also Domino’s soll leichte Zuwächse im Vergleich zum Umsatz erzielen. Das passt auch, denn bei Franchising-Firmen entsteht ein Skaleneffekt, wenn die Filialen der Kunden wachsen. Dazu wird Domino’s Marge stark von der Supply-Chain-Sparte beeinflusst. Diese Sparte gilt aber nur für das US-Geschäft. Da 4 von 5 Filialen aber im Ausland entstehen, sollte Domino’s Marge weiter ansteigen. Langfristig sind Margen von über 20 % realistisch.

Der Free Cash Flow eines Unternehmens gibt an, wie viel freie Mittel es wirklich pro Jahr zur Verfügung hat. Mit diesem Geld können Dividenden gezahlt, Schulden getilgt oder in neue Projekte im Unternehmen investiert werden.
Der Free Cash Flow (FCF) konnte sogar um 12,2 % pro Jahr wachsen. Da Domino’s durch das Supply-Chain-Geschäft aber stark im FCF beeinflusst wird, kann man das nicht als optimale Größe heranziehen. Es ist dennoch eine klare Tendenz nach oben erkennbar und es gab weniger Schwankung. Auch die starke Covid-Phase lässt sich gut erkennen.

Domino’s Margen steigen leicht an. Die Bruttomarge ist von rund 30 % auf 39 % gestiegen, die EBIT-Marge von rund 17 % auf 18 %. Besonders deutlich wird die Veränderung von 2017 auf 2018 und 2022 auf 2023.
In beiden Fällen hat Domino’s etwas an der Franchising-Konstellation verändert. In 2018 haben sie von Franchisenehmern Restaurants gekauft, was zur steigenden Bruttomarge führte. 2023 sieht man die Wirkung vom Verkauf von Restaurants an einen Franchisenehmer.
Die EBIT-Marge hat es jedoch wenig beeinflusst. Solche Transaktionen wirken sich also unterm Strich wenig auf den Gewinn aus. Die EBIT-Marge hat sich nur leicht verändert. Die hohe Differenz zwischen Brutto- und EBIT-Marge wird auch vor allem durch die Marketingkosten in den USA erklärt.
Diese Kosten müssen allerdings die Franchisenehmer vollständig bezahlen. Sie betragen rund 11 % der Umsätze. Damit entfallen nur 9 % der Umsätze wirklich auf Verwaltungskosten oder Forschung und Entwicklung. Wir sehen die Quote als effizient an. Selbst ein Unternehmen wie McDonald’s mit deutlich mehr Restaurants kommt auf 18 %-Punkte an Kosten zwischen Brutto- und EBIT-Marge.

5.4 Dividende und Aktien
Domino’s steigert seine Dividende erst seit 10 Jahren in Folge. Es gibt damit noch keine ausreichende Historie, die Vertrauen schafft. Aber bei Franchise-Modellen sind steigende Dividenden oft üblich. Die bisherige Domino’s Dividende ist auf jeden Fall beeindruckend.
Sie ist um 19,7 % pro Jahr gewachsen. Die Erhöhung für 2024 ist auch schon durch und lag sogar bei 25 %.
Dabei zahlt Domino’s nur rund 35 % bis 40 % der Gewinne aus. Es gibt bei der Ausschüttungsquote definitiv Spiel nach oben. Man muss hier aber auch sagen, dass Domino’s durch seine höhere Verschuldung nicht über 50 % zahlen sollte. Das wäre ein Risikofaktor.
Auch in den kommenden Jahren soll die Dividende stark wachsen. 16,3 % pro Jahr sind enorm. Wenn man die Erhöhung in 2024 weglässt, kommen immer noch mindestens 10 % pro Jahr zustande. Wer in Domino’s investiert, bekommt damit einen spannenden Dividendenwachstumskandidaten.

Die Domino’s Pizza Dividendenrendite liegt bei 1,4 %. Das ist im ersten Moment nicht beeindruckend. Firmen wie McDonald’s zahlen fast das Doppelte. Aber die Domino’s Dividende ist deutlich über dem historischen Median von 1,1 %. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass die Ausschüttungsquote im Zeitraum um rund 30 % gestiegen ist. Wenn man 1,1 % Medianrendite mit 30 % Steigerung der Ausschüttungsquote multipliziert, liegt sie bei 1,4 %. Also das Niveau ist eher durchschnittlich und fair.
Trotzdem wollen wir uns mal ansehen, ob 1,4 % ein interessantes Niveau sind: Domino’s will bis 2028 um 8 % pro Jahr wachsen. Inklusive Aktienrückkäufen sind eher 10 % realistisch auf Dauer. Wenn die Ausschüttungsquote von 37 % auf 50 % steigt, dann erhält man bereits 3,0 % Dividendenrendite in 5 Jahren. Also wenn Domino’s seine bisherigen Wachstumsraten halbwegs fortsetzt, wird die Dividende noch richtig schmecken und das bereits in wenigen Jahren.

Domino’s kauft wie verrückt Aktien zurück. Die Anzahl ist seit 2013 um 4,4 % pro Jahr gesunken. Domino’s hat besonders in 2016 und 2018 jeweils rund 10 % der Aktien innerhalb eines Jahres vernichtet. Allein durch die Aktienrückkäufe ist Domino’s Gewinn in diesem Zeitraum um über 60 % gestiegen.
In Zukunft wird Domino’s wahrscheinlich nicht mehr genauso stark in Aktienrückkäufe gehen. Aktuell beobachtet Domino’s den Zinsmarkt, weil im Oktober 2025 eine Anleihe fällig wird. Deshalb ist eine Schuldensenkung bis dahin wahrscheinlich und bereits in vollem Gang. Aber langfristig gehen wir davon aus, dass Domino’s wieder 2 % bis 3 % der Gewinne pro Jahr in Aktienrückkäufe stecken wird. Damit würde der Gewinn um zusätzliche 2 % bis 3 % pro Jahr wachsen.
Insgesamt schüttet Domino’s also 3,4 % bis 4,4 % pro Jahr aus, wenn man diese Rückkäufe mit einbezieht.

5.5 Bilanzanalyse
Schulden. Domino’s Pizza hat rund 4,9 Mrd. US-Dollar Schulden. Die Summe ist enorm. Mit den aktuellsten Verschuldungs- und EBITDA-Zahlen kommt Domino’s auf ein Verhältnis von 5,4. Es würde also über 5 Jahre dauern, alles zu tilgen. In 2025 werden rund 1,1 Mrd. Dollar fällig. Damit sollten die Zinsen in 2025 für Domino’s steigen. Als Investor muss man sich bewusst machen, dass Domino’s seine Verschuldung bis auf das Maximum ausreizt.
Zinsen. Gemessen am Free Cash Flow liegen die Zinsen bei rund 40 %. Damit gibt es also nur ein begrenztes Maß an Cash, das Domino’s für seine Dividenden nutzen kann, ohne die Bilanz weiter zu gefährden. Das ist auch der größte Nachteil an Domino’s Kennzahlen. Franchising von Restaurants liefert stabile Umsätze. Aber als Investor kann man nicht immer darauf vertrauen. Wenn Domino’s in Schieflage gerät, werden die Zinsen zum Problem.
Goodwill. Goodwill entsteht bei Übernahmen und ist ein fiktiver Wert für Kundenbeziehungen, Wachstumspotenzial oder auch Netzwerkeffekte.
Domino’s tätigt kaum Übernahmen und hat eigentlich keinen Goodwill. Er liegt bei nur 11 Mio. US-Dollar.
Fazit zur Bilanz: Domino’s Bilanz ist bescheiden. Das Schuldenniveau ist deutlich höher als bei anderen Franchisegebern in der Branche. Es gibt hier enorme Risiken und leider ist das der größte Nachteil, der mit einem Investment in Domino’s kommt. Aber das Geschäftsmodell ist stabil genug, dass man investieren kann. Dennoch sollte man das nur unter Vorbehalt tun.

6. Chancen & Risiken
Die Chancen und Risiken eines Unternehmens analysieren wir mit Hilfe eines aufgeteilten SWOT-Modells. Dabei betrachten wir die Chancen und Risiken.
6.1 Chancen
Wachstum in den USA. Domino’s hat große Chancen im US-Markt, weil sie hier immer noch an Marktanteilen gewinnen und ihr Netz noch ausbauen können. Wir denken, dass auf 10 Jahre die Anzahl der Filialen um rund 25 % steigen kann.
Bekannte Marke. Domino’s ist international eine anerkannte Marke für schnell gelieferte Pizza. In vielen Regionen damit die Expansion und der Markteintritt leicht.
Steigende Marge dank Franchising-Modell. Je mehr Filialen Domino’s im Ausland hat, desto stärker sollte die Marge steigen. Das internationale Geschäft wächst schneller als das US-Geschäft. Damit sollte langfristig die Marge wachsen.
Asien als großer Markt. Asien ist anders als Europa kein Markt, wo Pizza ein Kulturgut ist. Dadurch hat Pizza eine ganz andere Expansionsmöglichkeit. Domino’s kann hier stark und schnell Marktanteile ergreifen und sich als eine Qualitätsmarke etablieren. In China und Indien funktioniert das bereits hervorragend und wir sehen die Chance, dass es hier auch in Zukunft so weitergeht. Besonders schön ist, dass Domino’s eher auf Indien als auf China setzt. Damit haben sie nicht so hohe China-Risiken wie andere Food-Marken.
6.2 Risiken

Verschuldung. Domino’s extreme Schuldenlast ist für das Unternehmen eine potenziell große Gefahr. Rund ein Viertel des EBITs fließt in Zinsen hinein. Das Geld ist garantiert weg und sorgt damit für eine konstante Belastung auch in Krisen. Wenn die Zinsen steigen oder Domino’s Umsätze einbrechen, könnte Domino’s erheblichen Schaden davontragen.
Wachstum in Asien. Ein großer Teil der Domino’s-Ziele hängt davon ab, dass sie in China und Indien weiterhin wachsen. Hier könnte es durch wirtschaftliche Risiken oder auch geänderten Konsum zum Wachstumseinbruch kommen. Das würde Domino’s erheblich schaden — wir halten es jedoch bezogen auf ganz Asien für unwahrscheinlich.
Inflation. Inflation wirkt auf 2 Weisen. Einerseits sparen Konsumenten aktuell mehr, weil die Preise steigen. Damit sinken die Umsätze bestehender Filialen. Zudem werden Filialen für Franchisenehmer unattraktiver. In solchen Phasen muss Domino’s sein Franchisesystem aufrechterhalten oder Käufer für die Filialen finden.
Veränderte Kundengewohnheiten. Pizza ist eine beliebte Speise, aber könnte eventuell irgendwann anderen Gerichten zum Opfer fallen. Auch Trends wie Veganismus oder Fitness könnten Domino’s gefährlich werden. Wir denken jedoch, dass man auf diese Gefahren reagieren kann.
Intensiver Wettbewerb. Domino’s steht mit allen Restaurants im Wettbewerb und auch Pizza steht in hohem Wettbewerb. Dadurch könnte Domino’s an Marktanteilen verlieren und andere Konkurrenten werden größer.
Lebensmittelseuche. Domino’s könnte einen Lebensmittelskandal haben wie McDonald’s damals mit der BSE-Rinderseuche. So ein Skandal kann besonders gravierend werden, weil Domino’s eine zentrale Lieferkette hat. Andererseits kontrolliert Domino’s die Qualität seiner Zutaten und damit sollten solche Gefahren kleiner werden.

7. Bewertung
7.1 Historische Bewertung
Domino’s wirkt auf den ersten Blick recht fair bewertet. In den letzten 10 Jahren hat sich Domino’s Kurs stark entwickelt, aber die Kurs-Umsatz-Bewertung liegt mit 3,2 etwa im historischen Durchschnitt.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 26,7. Der historische Schnitt liegt bei 29,5 und damit ist die Domino’s Aktie rund 10 % unter dem Schnitt. Die Aktienrückkäufe haben auch zu der Bewertung beigetragen. Die Aktie ist sogar historisch gesehen nur selten an so einem günstigen Zeitpunkt gewesen.

7.2 Rendite basierend auf dem KGV
Für die Bewertung der Domino’s Pizza Aktie verwenden wir ein eigenes Modell basierend auf dem KGV der Aktie. Dabei bauen wir 3 Szenarien auf, die den Wert der Domino’s Pizza-Aktie ermitteln:
Ein Mittleres-, ein Bären- und ein Bullen-Szenario. Je nach Szenario treffen wir optimistische und pessimistische Annahmen.
Aktuell kommt Domino’s Pizza auf ein 2024er KGV von 26,7. Umgedreht bedeutet das eine Rendite von 3,7 % auf den aktuellen Kurs. Davon entfallen 1,4 % auf die Dividende und etwa 2,5 % auf Aktienrückkäufe. Wir gehen davon aus, dass 3,9 % zur Ausschüttung zur Verfügung stehen, weil der Cash Flow wächst.
Mittleres-Szenario
Unsere Annahme ist, dass Domino’s Pizza bis 2030 diese Wachstumstreiber hat:
- 5 % neue Filialen pro Jahr. In den USA 3 % Wachstum pro Jahr und international 6 %
- 3 % Same Store Sales der Filialen pro Jahr
Insgesamt gehen wir deshalb von 6,7 % EBIT-Wachstum pro Jahr aus.
Wir nehmen außerdem an, dass Domino’s auf ein KGV von 25 in 2030 kommt.
Damit erhalten wir: 3,9 % Rendite durch Ausschüttungen und weitere 5,5 % Kursrendite. Insgesamt 9,4 % Rendite pro Jahr.
Bären-Szenario
In diesem Szenario sind wir pessimistisch und gehen davon aus, dass der Gewinn deutlich langsamer wächst. Unsere Annahme ist, dass die internationale Expansion ins Stocken gerät und die Filialen nur noch mit der Inflation wachsen:
- 3,4 % neue Filialen pro Jahr. In den USA 2 % Wachstum pro Jahr und international 4 %
- 2 % Same Store Sales der Filialen pro Jahr
Insgesamt gehen wir von 4,6 % EBIT-Wachstum pro Jahr aus.
Wir nehmen hierbei an, dass Domino’s auf ein KGV von 22 in 2030 kommt.
Damit erhalten wir: 3,9 % Rendite durch Ausschüttungen und weitere 1,3 % Kursrendite. Insgesamt 5,1 % Rendite pro Jahr.
Bullen-Szenario
In diesem Szenario sind wir optimistisch und gehen leicht über die Prognosen des Domino’s-Managements hinaus. Wir gehen davon aus, dass Domino’s in den USA und besonders in Asien seine Wachstumszahlen länger aufrechterhalten kann:
- 5,9 % neue Filialen pro Jahr. In den USA 3,5 % Wachstum pro Jahr und international 7 %
- 4 % Same Store Sales der Filialen pro Jahr
Insgesamt gehen wir von 9,0 % EBIT-Wachstum pro Jahr aus.
Wir nehmen hierbei an, dass Domino’s auf ein KGV von 28 in 2030 kommt — also die Bewertung wieder etwas ansteigt. Das Niveau von 29,5 sehen wir allerdings nicht mehr als realistisch.
Damit erhalten wir: 3,9 % Rendite durch Ausschüttungen und weitere 9,0 % Kursrendite. Insgesamt 12,9 % Rendite pro Jahr.
Ergebnis
Im Schnitt erhalten wir damit eine Renditeerwartung von 9,1 % pro Jahr auf den aktuellen Kurs von 432 Dollar. Die Bewertung ist kein “Schnapper”, aber wir finden den Kurs aktuell damit fair bewertet und bis 460 Dollar attraktiv.

8. Fazit
Domino’s Pizza ist die größte Pizza-Firma der Welt. Sie betreiben über 20.000 Filialen, die zusammen über 18 Mrd. Dollar Umsatz machen. Dabei setzt Domino’s auf Franchising, was Kosten spart und die Expansionsmöglichkeiten steigert. Domino’s hat sich darüber hinaus als Qualitätsfirma mit eigenen Zutaten und besonders schneller Lieferung etabliert.
International setzt Domino’s auf Master Franchising. Domino’s arbeitet nur in den USA selbst an den Restaurants. International übernehmen spezialisierte Firmen vor Ort die Aufgabe. Domino’s hat damit international Margen von über 80 % und keine wirklichen Risiken.
Fast-Food ist ein wachsender Markt. Die Branche der Quick-Service-Restaurants bietet ein stabiles Umfeld. International wächst der Markt. Insbesondere in Asien und dabei China und Indien eröffnen sich vielversprechende Perspektiven. Hier fängt die Nachfrage nach Pizza gerade erst an und die Menschen kennen nichts außer amerikanischen Pizza-Marken.
Starke Kennzahlen. Domino’s Pizza liefert ein stetiges Umsatz- und EBIT-Wachstum. In den letzten 10 Jahren ist der Umsatz von Domino’s um 9,5 % pro Jahr gewachsen. Das EBIT sogar um 10 %. In den nächsten 4 Jahren sollen allein 27 % neue Filialen entstehen, was für noch mehr Wachstum sorgt. Nebenbei steckt Domino’s einen Großteil seines Kapitals in Dividenden und Aktienrückkäufe. Auf diese Weise erhalten Investoren jährlich 4 % Ausschüttung.
Risiken. Trotz der positiven Aussichten ist die Bewertung der Aktie nicht ohne Risiken. Die hohe Verschuldung von Domino’s könnte in einem Umfeld steigender Zinsen problematisch werden und das Unternehmen belasten. Zudem sind die Wachstumsziele in Asien von wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren abhängig, die sich schwer vorhersagen lassen.
Bewertung wieder gesunken. Nach den letzten Quartalszahlen ist Domino’s wieder zurückgekommen. Das KGV liegt bei 26,7. Historisch gesehen ist das günstig. Vor wenigen Monaten kostete McDonald’s so viel. Auch in unserem Bewertungsmodell wirkt die Domino’s Aktie nicht besonders teuer.
Wir halten Domino’s Pizza für kaufenswert. Das Unternehmen liefert stetig ab. Es wachsen jedes Jahr über 1.000 Filialen aus dem Boden und vor allem international räumt Domino’s ab — das alles, ohne selbst Kapital zu riskieren. Nur die Verschuldung ist etwas besorgniserregend. Hier ist Domino’s durch sein Franchising noch okay aufgestellt. Die Verschuldung sank zuletzt sogar etwas und die Aktienrückkäufe wurden quasi gestoppt.
Die Aktie ist kein blinder Kaufkandidat. Wir denken, gerade im aktuellen Rezessionsszenario lohnt es sich, nicht direkt auf einen Schlag voll zu investieren. Aber auf Sicht von 5 oder mehr Jahren gehen wir davon aus, dass Domino’s eine gute Chance hat, mehr Marktanteile zu gewinnen und steigende Dividenden zu zahlen.
Über die Autoren
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Ibo Ahmiane (ProfessorFinanzen)
Vom normalen Bankangestellten zu einem der erfolgreichsten Finfluencer. Ibo spricht auf seinen Social Media Kanälen über finanzielle Bildung und erreicht dort schon über 2,2 Millionen Menschen. Durch seine Arbeit in der Bank musste er immer wieder feststellen, dass die meisten Menschen keine Ahnung davon haben, wie sie richtig mit ihrem Geld umgehen. Unser Bildungssystem hat scheinbar keinen Platz für Finanzbildung und das will er ändern. Ibo selbst hat im Alter von 28 Jahren bereits über 1.000.000€ investiert.

Benjamin Franzil
Benjamin hat langjährige Erfahrung in der Analyse von Aktien. Er fokussiert sich auf Unternehmen mit herausragenden Kennzahlen, um die besten Firmen einer Branche zu identifizieren. Bei seinen eigenen Investments setzt er vor allem auf Dividenden, kontinuierliches Wachstum und eine starke Wettbewerbsposition. Seine Investments konzentrieren sich vor allem auf Aktien und Immobilien (über 100.000€ in aktiv verwaltetem Vermögen). Besonders spannend findet er Holdings, die erfolgreich in Nischen investieren.
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Alle Inhalte geben ausnahmslos und zu jeder Zeit die persönliche Meinung und Einschätzung der Autoren wieder. Ein Handel mit Wertpapieren wie z.B. Aktien ist mit Chancen, aber auch mit Risiken bis hin zum Totalverlust verbunden und erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden und Verluste, die sich aus einer Handlung auf Basis der zur Verfügung gestellten Informationen ergeben. Der Autor hält zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels Aktien von Domino’s Pizza.