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Microsoft Aktienanalyse

Microsoft, ein Pionier in der Technologiebranche, steht für Innovation und Diversität in seinen Angeboten. Durch Fokus auf Entwicklung und Nachhaltigkeit zeigt das Unternehmen starkes Potenzial für zukünftiges Wachstum.
05.04.2024
 - 
Ibo Ahmiane & Philipp Weinacht
Aktienanalyse
S&P500
USA
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Podcast
Microsoft Aktienanalyse
Podcast von Aktienexperten Philipp Weinacht
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Einleitung

Microsoft ist ein Tech-Gigant. Groß geworden ist das Unternehmen mit Betriebssystemen für Computer. Mittlerweile ist das nur noch zur Nebensache geworden. Cloud-Computing und AI/KI sind die Gewinnbringer von morgen. Hier muss sich Microsoft nun gegen mächtige Gegner wie Amazon, Apple oder Alphabet (Google) beweisen.

Wer hat beim Cloud-Geschäft die Nase vorne? Und wer beim Thema KI? Auf diese Frage gehen wir in dieser Analyse ein. Die Integration von ChatGPT in Bing zeigt schon an, dass Microsoft es ernst meint. Allerdings sind Sprachmodelle eben auch nicht alles.

22,4 % Rendite pro Jahr. Das konnten Aktionäre, die seit 2011 ihre Dividende reinvestiert haben, aus dem Investment holen. Und selbst nur die Kursgewinne belaufen sich in diesem Zeitraum auf 30,0 % pro Jahr. Auch das haben viele andere Aktien nicht geschafft.

Lies jetzt die Microsoft Aktienanalyse und erfahre, ob die Aktie das auch in Zukunft bringen kann!

Land
USA
Sektor
Technologie
Index
S&P 500
ISIN
US5949181045
Ticker
MSFT
Währung
US-Dollar
Marktkapitalisierung
3.092 Mrd. USD
Kurs
414,6 USD
KGV 2024e
35,6
KUV 2024e
12,7
Umsatzwachstum 10J
10,5 %
Umsatzwachstum 3Je
14,7 %
EBIT-Marge 2023
42,3 %
Nettoschulden/EBITDA
Keine Nettoschulden
Dividendenrendite
0,7 %
Datum
05.04.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichte
  2. Management & Aktionärsstruktur
  3. Geschäftsmodell3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell
    3.2 Geschäftsmodell im Detail
  4. Branche4.1 Cloud-Branche
    4.2 Personal Computer-Branche
    4.3 Business-Branche
    4.4 Gaming-Branche
    4.5 AI/KI Branche
    4.6 Wettbewerbsvergleich
  5. Kennzahlen5.1 Umsatzentwicklung
    5.2 EBIT und Free Cash Flow
    5.3 Dividende und Aktien
    5.4 Bilanzanalyse
  6. Chancen & Risiken6.1 Chancen
    6.2 Risiken
  7. Bewertung7.1 Historische Bewertung
    7.2 Microsoft DCF-Modell
  8. Fazit

1. Geschichte

1974
Vorgeschichte.
Die Geschichte von Microsoft beginnt nicht mit der Gründung. Sondern 1974 in Harvard. Paul Allen, der spätere Mitgründer von Bill Gates, entdeckt in einer Computerzeitschrift den ersten Mikrocomputer. Zusammen mit Bill Gates schreibt er für den Rechner ein Programm, um ihn auch für die Heimnutzung gebräuchlicher zu machen.
1975
Gründung.
Microsoft wurde 1975 von Bill Gates und Paul Allen in Albuquerque, New Mexico gegründet. Nachdem sie ihre BASIC-Implementierung für den Altair 8800 beim Hersteller demonstriert hatten, beschlossen sie, Microsoft zu gründen, um das Betriebssystem an Endnutzer verkaufen zu können. Der Name Microsoft setzt sich dabei aus dem Kofferwort Microcomputer und Software zusammen.
1979
Umzug.
Vier Jahre nach Gründung zog das Unternehmen von Albuquerque nach Bellevue, Washington. Denn es war schwierig, den wachsenden Personalbedarf in der kleinen Stadt umzusetzen. Der Jahresumsatz betrug schon 2,4 Millionen USD und das Unternehmen hatte 28 Mitarbeiter.
1985
Windows 1.0.
Die erste Windows-Version erblickt das Licht der Welt.
1986
Börsengang.
Nur 11 Jahre nach der Gründung ging Microsoft zu einer Bewertung von 780 Millionen USD an die Börse. Die Aktie wurde zu 21 USD ausgegeben und stieg bis auf 35,50 USD bis zum Tagesende.
1990er
Dominanz im Software-Markt.
In den 90er Jahren baute Microsoft die Vormachtstellung im Softwarebereich weiter aus. Windows 3.0 und später Windows 95 waren die am häufigsten verwendeten Betriebssysteme für Personal Computer. Außerdem kam der Internet Explorer auf den Markt. Des Weiteren hatte Microsoft den bekannten Gerichtsprozess um den Internet Explorer. Ihnen wurde die Ausnutzung ihrer Marktmacht vorgeworfen und die Verdrängung von Alternativen wie dem Netscape Navigator.
2000er
Gaming und neue Betriebssysteme.
Die Xbox kommt auf den Markt und Windows XP. Es gab außerdem ein Anti-Trust Verfahren wegen Monopolbildung. Außerdem wurde die Suchmaschine Bing 2009 eingeführt und die Office Suite entsteht.
2010er
Cloud, AI und neuer CEO.
2010 startet offiziell die Microsoft Azure Plattform. Das Cloudgeschäft, das heute knapp 14 % des gesamten Umsatzes ausmacht. Das Surface wird außerdem vorgestellt und Steve Ballmer wird 2014 von Satya Nadella abgelöst. Außerdem scheiterte die Übernahme von Nokia. 2016 investiert Microsoft das erste Mal in OpenAI.
Heute:
Cloud, Surface und neuer CEO.
Microsoft ist ein führender Anbieter von Cloud-Diensten und bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an. Auch im Social Media Bereich sind sie durch die Übernahme von LinkedIn aktiv. Sie engagieren sich aber auch stark im Bereich der Künstlichen Intelligenz und haben mit OpenAI ein Unternehmen, das den ersten in der Breite anwendbaren Chatbot entwickelt hat.

2. Management & Aktionärsstruktur

Satya Nadella

CEO von Microsoft

Satya Nadella (55) ist seit Februar 2014 CEO von Microsoft. Er übernahm den Posten von Steve Ballmer, der das Unternehmen von 2000 bis 2014 geleitet hatte. Nadella ist seit 1992 bei Microsoft.

Satya Nadella hat einen Master-Abschluss in Informatik. Er hat keine Elite-Universitäten besucht, sondern die University of Wisconsin und die University of Chicago.

Nadella setzte den Fokus auf Cloud, IoT und KI. Er entwickelte Microsoft in diese Richtung. Unter ihm fanden auch die Übernahmen von LinkedIn, GitHub oder OpenAI statt.

Nadella hat gezeigt, dass er die richtigen Entscheidungen treffen kann. Ohne ihn wäre Microsoft heute kein führendes Unternehmen im Cloud-Bereich und würde nicht beim Thema KI so weit vorne mitspielen.

Bezahlung

Satya Nadella erhielt 2022 ein Gesamtgehalt von etwa 55 Mio. US-Dollar. Das Basisgehalt plus Zulagen summiert sich auf 2,6 Mio. US-Dollar und entspricht etwa 5 % des Gesamtgehaltes. Das ist wenig. Deutlich weniger als der Schnitt von 25 % bis 35 % in den USA.

Das Gesamtgehalt von 55 Mio. US-Dollar entspricht etwa 0,07 % des operativen Gewinns. So wenig zahlt sich kaum ein CEO inklusive Aktienoptionen als Gehalt aus.

Anteile

CEO Nadella hält etwa 0,01 % der Microsoft Aktien. Der Gegenwert beläuft sich auf etwa 194 Millionen US-Dollar. Das ist zwar nicht so viel wie sein Vorgänger Steve Ballmer hatte, der hat nämlich mittlerweile ein Vermögen von knapp 100 Milliarden US-Dollar, aber durchaus stattlich. Den starken Einsatz muss Nadella aber auch nicht durch seine Anteile bezeugen. Er hat es in der Vergangenheit schon bewiesen.

3. Geschäftsmodell

Grundlagen zum Geschäftsmodell

Microsoft ist längst nicht mehr nur ein Softwareunternehmen. Mittlerweile gibt es in dem Konzern einige unterschiedliche Bereiche. Leider gliedert Microsoft selbst diese nur in drei Segmente ein. Wir schauen uns deshalb direkt zu Anfang etwas genauer an, was Microsoft eigentlich alles macht.

Software. Microsoft bietet eine breite Palette an Softwareprodukten an. Dazu gehören die Windows Betriebssysteme, die Office Suite, Microsoft Teams, Dynamics 365 und SQL Server.

Dynamics bietet eine Reihe Cloud-basierter ERP-Lösungen für Unternehmen an. Beispielsweise Lösungen zur Kundenpflege für Vertriebsmitarbeiter. SQL Server ist ein Datenbankmanagementsystem, das Unternehmen dabei hilft, ihre Datenbanken zu verwalten.

Gaming. Microsoft hat mit der Xbox einen Marktanteil von 30 %. Gleichzeitig betreiben sie die Xbox-Live Plattform, auf der Spiele und andere Produkte gekauft werden können. Microsoft hat auch schon Spielehersteller wie Mojang (2014) oder Bethesda (2020) gekauft, um ihre Positionen dort zu stärken.

Soziale Netzwerke. Microsoft hat LinkedIn (2016) und GitHub (2018) übernommen. LinkedIn hat mittlerweile über 850 Millionen Nutzer. GitHub ist eine Plattform für Softwareentwickler. GitHub hat über 100 Millionen Nutzer.

Cloud-Computing. Microsoft Azure ist die Cloud-Computing-Plattform von Microsoft. Unternehmen können hierüber Cloud-Dienstleistungen abrufen. Dazu gehört aber nicht nur das Abspeichern von Daten, sondern vor allem die Nutzung von Rechenleistung. Bestes Beispiel für diesen Anwendungsfall ist ChatGPT. Ohne die Rechenleistung von Microsoft könnte der Chatbot nicht betrieben werden.

AI. Obwohl AI/KI (Artificial Intelligence/Künstliche Intelligenz) noch kein großer Umsatzbringer bei Microsoft ist, gewinnt das Thema immer mehr an Bedeutung. Spätestens seitdem ChatGPT zum Dauertrend wurde, integriert Microsoft AI immer mehr in die eigenen Produkte.

Hardware. Vor allem im Markt für mobile Hardware ist Microsoft mit dem Surface-Tablet aktiv. Auch die Xbox ist natürlich ein Hardwareprodukt. Aus dem Mobiltelefonmarkt hat sich das Unternehmen aber seit 2017 zurückgezogen.

Suchmaschinen. Auch wenn Bing nur einen Marktanteil von etwa 10 % hat, erzeugt die Suchmaschine über 11 Milliarden US-Dollar an Werbeumsätzen.

Geschäftsmodell im Detail

Segmente

Intelligent Cloud. In diesem Segment fasst Microsoft das Cloud-Geschäft zusammen. Stichwort Microsoft Azure. Die Dienstleistungen helfen Unternehmen dabei, an der eigenen Recheninfrastruktur zu sparen. Sie brauchen keine eigenen Rechenzentren mehr, sondern ihre Daten und ihre Rechenleistung werden über Microsoft verwaltet.

Mittlerweile ist dieser Bereich mit 41,5 % der größte im Unternehmen. Das war nicht immer so. Erst 2021 löste das Cloud-Geschäft Productivity and Business Processes als größter Bereich ab. In den letzten 5 Jahren betrug das jährliche Wachstum 22,2 %. Die operative Marge beträgt 43,1 %.

Productivity and Business Processes. Hier finden sich alle Dienstleistungen und Produkte, die die Produktivität für Einzelpersonen und Unternehmen erhöhen sollen. Beispielsweise die Office-Anwendungen oder Dynamics. Aber auch Tools wie Microsoft Teams oder LinkedIn.

Der Bereich macht 32,7 % des Umsatzes aus und ist in den letzten 5 Jahren mit etwa 14,1 % pro Jahr gewachsen. Die operative Marge beträgt 49,4 %.

More Personal Computing. Dieser Bereich stellt das dar, womit Microsoft gestartet ist: Betriebssysteme. Hier finden sich Produkte wie Windows und das Surface. Der einzige eigene PC, den Microsoft verkauft. Aber auch die Xbox, die Bing-Suchmaschine, Edge und der Microsoft-Store fallen hierunter.

Der Bereich macht 25,8 % des Umsatzes aus und wuchs in den letzten 5 Jahren mit 5,3 % pro Jahr. Die operative Marge beträgt 30,1 %.

Im Anschluss schauen wir uns die wichtigsten Kernbereiche von Microsoft genauer an, welche Produkte sie anbieten und welche Strategie sie damit verfolgen.

Länder

Die Länderverteilung des Umsatzes ist wenig spektakulär. Die Hälfte wird in den USA erwirtschaftet. Eigentlich erstaunlich, weil Microsoft-Produkte international genutzt werden. Allerdings werden sich in Asien Alternativen von lokalen Unternehmen durchgesetzt haben. Vor allem eben im wichtigen Cloud-Bereich.

Cloud-Computing

Wie man an der Umsatzverteilung erkennt, ist der Bereich Cloud-Computing der wichtigste für das Unternehmen. Das Cloud-Computing findet auf der Plattform Azure statt. Und darüber bietet Microsoft verschiedene Dienste an wie:

Software as a Service (SaaS). Mit Diensten wie Office 365, Dynamics 365 und Power BI, die auf Azure gehostet werden.

Infrastructure as a Service (IaaS). Die grundlegende Plattform mit Rechenkapazität und Speicherplatz. Hier können Kunden die Rechenkapazitäten nutzen, um eigene Programme zu hosten oder Speicherplatz für ihre Daten verwenden.

Platform as a Service (PaaS). Azure bietet verschiedene Apps auf der Cloud-Plattform an. Beispielsweise Azure App Service, Azure Functions, Azure Logic Apps, Azure Kubernetes Service und Azure Stream Analytics.

Strategisch versucht Microsoft vor allem die Cloud-Plattform mit immer besseren Funktionen und Dienstleistungen auszustatten, sodass die Kunden ihre eigenen Unternehmen flexibel darauf führen können.

Artificial Intelligence/Künstliche Intelligenz

Spätestens seit dem Durchbruch von ChatGPT ist AI für Microsoft ein zentrales Thema geworden. Denn Microsoft hat 2019 eine Milliarde US-Dollar in OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, investiert. 2021 wurde nochmal investiert. Kurz nach dem Durchbruch Anfang 2023 wurden Details über einen weiteren Deal in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar bekannt.

Die Strategie von Microsoft besteht nun darin, die Produkte mit der Technologie der Künstlichen Intelligenz zu verbessern. Beispielsweise in der Office-Suite, bei Bing, Windows oder Teams.

Das Unternehmen betreibt aber auch eigene Forschungsabteilungen, die mit dem Thema Künstliche Intelligenz betraut sind. Eine wichtigere Rolle spielen aber tatsächlich die Investments in externe Firmen.

Und da ist OpenAI bei Weitem nicht das Einzige. 2017 wurde Maluuba übernommen. Ein Start-up für natürliche Sprachverarbeitung. 2018 Semantic Machines, ein Unternehmen für Conversational AI. Oder 2022 Nuance Communications. Auch ein Start-up aus dem Bereich der Conversational AI im Bereich der Medizinbranche.

Es zeigt sich, dass Microsoft ganz gezielt in mehrere Unternehmen aus diesem Bereich investiert hat und jetzt mit OpenAI der Durchbruch gelang.

Hat Microsoft mit ChatGPT den AI-Kampf gewonnen?

Nein. Zum einen, weil Sprachmodelle nicht die einzig relevanten AI-Produkte sind, die in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen werden. Mindestens genauso wichtig wird AI sein, die im Hintergrund agiert, Prozesse verbessert und Daten analysiert. Da arbeitet Microsoft zwar schon ganz vorne mit, allerdings auch Konkurrenten wie Alphabet, Amazon oder IBM. Alphabet hat mit Gemini beispielsweise schon eine mindestens genauso leistungsfähige Sprach-KI auf den Markt gebracht.

Zum anderen hat Microsoft einen psychologischen Vorteil: Sie haben als Erstes eine generative AI auf den Markt gebracht (eigentlich war es OpenAI, aber mittlerweile schauen alle nur auf Microsoft). Die Erwartungen waren vorher unglaublich niedrig. Wir alle kennen noch Sprachbots vor ChatGPT und die waren eine Katastrophe. Jedes Sprachmodell, was jetzt kommt, muss sich mit ChatGPT messen und nicht mit einem schlechten Assistenten eines Mobilfunkanbieters.

Microsoft wird als eines der ersten Unternehmen die generative AI in seine Produkte einbinden und dadurch eine gewisse Zeit einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz haben. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass sich dieser Vorsprung nicht mit der Zeit in Luft auflöst. Andere Tech-Unternehmen werden nachziehen. Vielleicht schneller, als man denkt.

Die Werbeumsätze der Suchmaschine belaufen sich auf 11,6 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa 6 % der Gesamtumsätze. Der Marktanteil der Bing-Suche liegt aber nur bei 9 %. Der von Google bei 85 %. Das könnte sich durch die Integration von ChatGPT ändern. Dann muss Microsoft allerdings noch schaffen, den Umsatz entsprechend zu skalieren. Denn wenn das so einfach wäre, dann hätte Google es schon längst gemacht.

Personal Computer

Die Strategie im Bereich Personal Computing zielt darauf ab, dem Nutzer ein möglichst nahtloses Erlebnis zwischen all seinen Endgeräten und Software-Tools zu bieten. Die Produkte sollen die Produktivität erhöhen, intuitiv zu bedienen sein und das Leben an den entscheidenden Punkten etwas einfacher machen.

Über den Verkauf von Betriebssystemen wächst Microsoft jedenfalls schon seit Jahren nicht mehr gut. Tatsächlich ist das Wachstum mit dem Verkauf des Betriebssystems weitestgehend stagniert. Der Umsatz mit dem Betriebssystem liegt nur noch bei 24,7 Milliarden US-Dollar. Das hört sich viel an, entspricht aber nur noch 12,5 % der Gesamtumsätze.

Auch der Verkauf des Surface verläuft nur schleppend. Der Umsatz beträgt zwar etwa 7,5 Milliarden US-Dollar, aber damit nur etwa 4 % der gesamten Umsätze. Eigentlich müsste sich Microsoft hier besser aufstellen, um nicht in Zukunft auf einen Gatekeeper wie Apple angewiesen zu sein, auf dessen Geräten die ganze Software läuft.

Business Lösungen

Die Business-Lösungen von Microsoft verfolgen im Grunde das gleiche Ziel wie die Lösungen im Bereich Personal Computer. Mit Dynamics 365 und Office 365 verfügen Unternehmen über eine horizontal anwendbare Software, die in jeder Lebenslage die Produktivität fördert.

Microsoft Office 365 wird weltweit von über 1 Million Unternehmen benutzt. Über 345 Millionen zahlende Lizenzen zählt die Software. Man kann davon ausgehen, dass 99 % aller Unternehmen mit IT-Infrastruktur auch etwas von Microsoft benutzen. Die Marktmacht ist enorm. Der Umsatz mit Office Produkten und nahegelegenen Cloud-Services liegt bei etwa 45 Milliarden US-Dollar oder 23 % der Gesamtumsätze.

Die Stärken der Business-Lösungen beruhen vor allem auf der guten Kompatibilität mit anderer Software. Gleichzeitig können Unternehmen ihr Unternehmen in die Cloud skalieren und dabei auf eine gute Zusammenarbeit mit bestehender Software setzen. Das ist einzigartig im Markt.

Einziger Nachteil von Microsoft ist die bisher schwache Aufstellung im Bereich CRM. Da hat Salesforce die Nase vorne. Microsoft hätte hier einen weiteren extrem wachstumsstarken Bereich aufbauen können, der gut in die bisherige Business Suite passt.

Möglicherweise überholt Microsoft Dynamics Salesforce aber auch in den kommenden Jahren. Die einfache und nahtlose Integration ist eben ein unglaublicher Wettbewerbsvorteil.

Auch LinkedIn gehört zu den Business-Lösungen. Mittlerweile hat das Netzwerk über 850 Millionen aktive Mitglieder und der Umsatz mit dem Premiumservice entspricht etwa 1 Milliarde US-Dollar. Der Gesamtumsatz inklusive Werbeeinnahmen beträgt sogar 14,5 Milliarden US-Dollar. Und damit immerhin 7,3 % des Gesamtumsatzes.

Gaming Lösungen

Im Gaming-Bereich ist natürlich die Xbox das Kernprodukt. Zusätzlich engagiert sich Microsoft aber auch im spannenden Bereich Cloud-Gaming. Das Spiel läuft dabei “über die Cloud” und nur das Bild wird per Stream an den Spieler übertragen. Es leuchtet schnell ein, dass das für die breite Masse die Zukunft des Gamings werden wird. Es ist keine teure Konsole vor Ort nötig, sondern man kann mit fast jedem Endgerät von überall aus spielen.

Auch bekannte Spieletitel wie Halo, Forza, Minecraft, Fallout oder The Elder Scrolls gehören zu Microsoft und werden regelmäßig als neue Fortsetzungen veröffentlicht. Mit Xbox Live und Game Passes hat sich Microsoft außerdem eine Art Abomodell für die Spiele und seinen Online-Service aufgebaut.

Strategisch versucht Microsoft, im Spielebereich vor allem eine ansprechende Auswahl an eigenen Spieletiteln anzubieten. Deshalb war auch die Activision Blizzard Übernahme von großer Bedeutung. Sie sind Titel wie Call of Duty oder World of Warcraft zu Microsoft gekommen. Gleichzeitig bewegt sich alles immer mehr in Richtung Abomodell.

Das Problem dieses Bereiches ist der große Wettbewerb. Es gibt viele Spielehersteller und der Markt ist hart umkämpft. Das merkt man auch daran, wie schwer die Übernahme von Activision Blizzard war. Sony bemühte sich dringendst darum, die Übernahme zu vereiteln. Letztlich musste Microsoft ein paar Rechte am Cloud-Gaming an Ubisoft abtreten und wird auch weiterhin beliebte Titel auf Konsolen wie der Playstation verfügbar machen. Vorerst zumindest.

Der Gesamtumsatz im Gaming-Bereich beträgt 16,2 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 8,2 % des Gesamtumsatzes.

4. Branche

4.1 Cloud-Branche

Von besonderer Bedeutung für Microsoft ist der Cloud-Markt. Hier findet aktuell das meiste Wachstum statt. Gleichzeitig hängen alle anderen Technologien an der Cloud. Gaming, AI, Personal Computing und Business-Computing. Deshalb schauen wir uns diesen Markt besonders genau an.

Der Markt für Cloud-Dienstleistungen ist einer der wachstumsstärksten Märkte der Welt. Seit 2013 wuchs er im Schnitt mit 25,1 % pro Jahr. In Zukunft sollen es immer noch 15,8 % sein. 2022 wurde der Markt mit 495 Milliarden US-Dollar bewertet.

Der Cloud-Markt teilt sich in drei Bereiche auf.

Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Dieser Bereich bezieht sich auf die Infrastruktur, auf der alle Cloud-Anwendungen stattfinden. Es geht dabei um die Vermietung von Speicherplatz, Rechenleistung und Netzwerksicherheit.

Platform-as-a-Service (PaaS). Dieser Bereich umfasst Plattformen, auf denen mit der Rechen- und Speicherleistung der Cloud Programme laufen können. Man kann es als die Benutzeroberfläche der Cloud sehen.

Software-as-a-Service (SaaS). Hier geht es um konkrete Software, die die Cloud als Mittel zum Zweck nutzt. Beispielsweise Office 365 oder Dynamics 365, die letztlich den Zweck haben, die Produktivität des Nutzers zu erhöhen. Und dabei die Cloud als ihre Plattform nutzen.

Bei der Cloud-Infrastruktur hat Amazon mit AWS immer noch die Nase vorne. Allerdings holt Microsoft mit Azure zusammen mit der Google Cloud schnell auf. Diese Grafik zeigt besonders schön, wie AWS langsam die Monopolstellung im Cloud-Markt verloren hat und andere Wettbewerber in den Markt drängen.

Der Grund für Microsofts starken Aufstieg: Sie bieten das beste Komplettpaket an. Unternehmen, die bereits auf Microsoft Tools setzen, werden viel leichter auch als Cloud-Kunden gewonnen als bei Wettbewerbern wie Google Cloud oder Alibaba. Gleichzeitig profitiert Microsoft auch davon, dass nicht jedes Unternehmen mit Amazon zusammenarbeiten will. Gerade große Einzelhändler nicht.

Cloud-Computing unterliegt aber auch in Zukunft noch wegweisenden Trends.

Datenschutz. Je mehr sensible Unternehmensdaten in die Cloud verlagert werden, desto mehr drängt sich die Frage der Datensicherheit auf. AWS, iCloud und auch Dropbox hatten schon mit Datendiebstahl zu kämpfen. Gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr, Rechenressourcen zu „kapern“, die sich Unternehmen für ihre eigenen Anwendungen eingekauft haben. Deshalb hat Microsoft beispielsweise das Azure Security Center mit einer Reihe von Tools für IT-Mitarbeiter der Unternehmen.

Künstliche Intelligenz. Die Cloud-Dienste werden den Kunden immer häufiger im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz angeboten. Beispielsweise zur Systemüberwachung, um Anomalien schneller zu entdecken und Sicherheitsrisiken schneller zu bekämpfen.

Multi-Cloud. Um die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu verringern, etabliert sich immer mehr der Ansatz, auf verschiedene Anbieter zu setzen. Das geht vor allem im Bereich IaaS dann gut, wenn man ein standardisiertes Angebot hat. Letztlich führt dieser Trend vor allem dazu, dass Cloud zu einem Commodity (also austauschbaren Gut) wird und die Margen langfristig immer dünner werden.

Edge-Computing. Dabei geht es darum, die Verarbeitung von Daten örtlich näher an den Nutzer zu bringen. Bedeutet: Wenn in Deutschland jemand die Cloud von AWS nutzt, um sein Programm laufen zu lassen, sollten die Daten nicht bis in die USA geschickt, dort verarbeitet und wieder zurück geschickt werden müssen. Einfacher wäre es, die Daten in ein Zentrum in Deutschland zu schicken. Deshalb bauen Cloud-Anbieter ihre Standorte auch immer weiter aus.

4.2 Personal Computer-Branche

Der Markt für Personal Computer ist etwa 267 Mrd. US-Dollar groß. Das Wachstum beträgt schätzungsweise 1,6% pro Jahr. Der Markt hat die besten Jahre hinter sich. Das liegt aber auch daran, dass der klassische PC, in stationärer Form, aber auch als Laptop, immer mehr abgelöst wird. Nämlich von Smartphones und Tablets.

Und selbst hier gibt es schon eine gewisse Marktsättigung. Weltweit werden jedes Jahr etwa 1,5 Milliarden Smartphones verkauft. Und die Anzahl stagniert seit Jahren. Der Markt ist also nicht besonders attraktiv. Deshalb hat sich Microsoft auch schon seit Jahren zurückgezogen.

Die größten Anbieter im Markt sind HP, Lenovo und Dell. Apple ist nur mit 9,8 % vertreten. Dafür ist das Wachstum stärker als bei der Konkurrenz. Microsoft findet sich nicht bei den größten Anbietern. Dafür haben sie mit ihrem Surface einen zu geringen Marktanteil.

Die wichtigsten Trends des Marktes sind:

Hybrid PCs. Immer mehr Menschen setzen auf Laptops oder Tablets. Gerade durch die Pandemie hat dieser Trend nochmal einen kräftigen Schub bekommen. Laptops machen mittlerweile rund ein Drittel der PC-Verkäufe weltweit aus.

Nahtloses Nutzererlebnis. Das Zusammenspiel zwischen allen Geräten wird immer wichtiger. Alle Daten müssen überall synchron sein. Dokumente, die auf dem einen Gerät bearbeitet wurden, müssen auf dem anderen auf dem gleichen Stand vorhanden sein.

5G, VR, AR. Echtzeitverbindungen werden genauso wichtig wie VR- und AR-Brillen. Mittlerweile können Meetings schon im 3-dimensionalen, virtuellen Raum abgehalten werden.

4.3 Business-Branche

Der Markt für Business-Produkte ist nicht so einfach abgrenzbar. Microsoft konkurriert hier vor allem mit Unternehmen aus den folgenden Bereichen:

Betriebssysteme. Windows steht hier Mac und Linux gegenüber. Windows ist mit einem Marktanteil von 74 % immer noch die klare #1. Allerdings wird der Abstand geringer. Mac liegt bei 15 % und Linux bei 3 %. Und beide Marktanteile steigen.

Produktivitätssoftware. Hiermit ist im Wesentlichen Office 365 gemeint. Mit Excel, Word und PowerPoint. In diesem Bereich konkurriert Microsoft mittlerweile vor allem mit Google (Google Workspace) und Apple (iSuite). Microsoft hat in diesem Markt einen Marktanteil von etwa 90 % und Google 10 %. Apple ist weitestgehend unbedeutend.

Customer Relationship Management (CRM). Hier konkurriert Microsoft mit Salesforce und Oracle. Salesforce besitzt hier etwa ein Drittel Marktanteil. Microsoft ist mittlerweile aber direkt dahinter mit auch etwa einem Drittel Marktanteil.

4.4 Gaming-Branche

Der weltweite Markt für Videospiele ist etwa 228 Milliarden US-Dollar groß und wächst mit 12,6 % pro Jahr. Der wichtigste Konkurrent von Microsoft ist Sony. Das hat vor allem mit der Spielekonsole zu tun.

Die Xbox hat einen Marktanteil von 25 %, die Playstation von etwa 46 % und Nintendo von 29 %. Gleichzeitig sind die Unternehmen in der Entwicklung von Spielen sehr aktiv. Beispielsweise gehören Titel wie Uncharted, God of War oder The Last Of Us zu Sony.

Der Gaming-Markt ist eigentlich zyklisch. Denn häufig werden einzelne Titel besonders gerne gekauft, die nur alle paar Jahre neu herauskommen. Das Geschäft mit Aboumsätzen hat das geändert. Und auch der Verkauf von Inhalten im Spiel für echtes Geld.

Auch das Thema VR und AR wird im Gaming immer wichtiger. Mittlerweile gibt es rund 110 Millionen Benutzer von AR in den USA.

4.5 AI/KI Branche

Der AI/KI (Artificial Intelligence/Künstliche Intelligenz)-Markt ist schätzungsweise 454 Milliarden US-Dollar groß. Es wird erwartet, dass er bis 2031 auf knapp 2,2 Billionen US-Dollar anwächst. Das entspräche einem jährlichen Wachstum von fast 19 %.

Die größten Wettbewerber für Microsoft sind in diesem Markt Alphabet, Amazon und Meta. Alle drei Unternehmen investieren jedes Jahr Milliarden von US-Dollar in die Forschung und Entwicklung von künstlicher Intelligenz.

Aktuell scheint Microsoft mit OpenAI und ChatGPT im Bereich der generativen AI (AI, die in der Lage ist, eigene Inhalte zu erzeugen) die Nase vorne zu haben. Allerdings sollte man sich von diesem öffentlichen Bild nicht täuschen lassen. AI ist mehr als Sprachbots. Sie spielt sich vor allem im Hintergrund ab und hilft dabei, verschiedenste Aufgaben effizienter zu erledigen.

Die wichtigsten Trends, auf die sich gerade die Unternehmen in der Branche konzentrieren, sind:

Maschinelles Lernen (ML). Man versucht, Programmen die Fähigkeit anzueignen, aus Daten zu lernen. Das heißt, das Programm schreibt sich selbst dauerhaft um, wenn man ihm neue Daten zur Verfügung stellt und lernt eigenständig daraus.

Natural Language Processing (NLP). In diesem Bereich geht es darum, der Software das Verstehen von menschlicher Sprache beizubringen. Diese Fähigkeit ist für Chatbots besonders wichtig.

Automatisierung. Ein zentrales Ziel, das mit AI verfolgt wird, ist die Automatisierung von Prozessen, um die Effizienz zu steigern. Dadurch können repetitive Tätigkeiten mit der Zeit von Computerprogrammen übernommen werden.

Ethik und Regulierung. Ein wichtiges Thema ist der sichere Umgang mit AI. Gerade bei Sprachmodellen kann es vorkommen, dass rassistische Schlussfolgerungen getroffen werden oder Verschwörungstheorien entstehen. Gleichzeitig stellen sich auch Haftungsfragen, wenn AI Entscheidungen trifft.

4.6 Wettbewerbsvergleich

Microsoft
Alphabet
Amazon
Apple
Logo
WKN
870747
A14Y6F
906866
865985
Kurs in USD
414,6
150,8
178,9
172,3
Marktkapitalisierung

in Mrd. USD
3.092
1.880
1.858
2.660
Umsatz 2023 in Mrd. USD
211,9
307.394
574.785
383.285
Umsatzwachstum p.a. 5J
13,9 %
17,6 %
19,8 %
7,6 %
Umsatzwachstum p.a. 10J
10,5 %
17,8 %
22,7 %
8,4 %
Umsatzwachstum p.a. 3Je
14,7 %
10,6 %
14,9 %
4,1 %
EBIT 2023 in Mrd. USD
89.694
84.293
36.852
114.301
EBIT-Marge 2023
42,3 %
27,4 %
6,4 %
29,8 %
Net Debt/EBITDA
Keine Nettoschulden
Keine Nettoschulden
Keine Nettoschulden
0,39
KUV 2024e
12,7
5,5
2,9
6,9
KUV 2025e
11,0
5,0
2,6
6,4
KGV 2024e
35,6
22,2
43,4
26,3
KGV 2025e
31,0
19,3
33,7
24,1
Dividendenrendite 2024e
0,7 %
Keine Dividende
Keine Dividende
0,6 %
Nach links wischen
Alphabet

Alphabet vereint verschiedene Unternehmen unter ihrem Dach, darunter Google, YouTube und Waymo. Das Kerngeschäft von Alphabet liegt in der Internetsuche und Werbung. Google ist die weltweit führende Suchmaschine und generiert den Großteil der Einnahmen von Alphabet durch Werbeanzeigen. Anders als Microsoft, das sich auf Software und Cloud-Computing spezialisiert hat, ist Alphabet breiter aufgestellt und fokussiert sich auf verschiedene Technologiebereiche wie z.B. Künstliche Intelligenz, selbstfahrende Autos und Life Sciences.

Bei den Kennzahlen fällt Alphabet vor allem durch das starke Wachstum, die hohe Marge und die geringe Verschuldung auf. Gemessen am KGV ist Alphabet außerdem die günstigste Aktie im Vergleich.

Amazon

Amazon ist ein weltweit tätiger Online-Händler und Anbieter von Cloud-Computing-Services. Das Unternehmen ist bekannt für sein riesiges Angebot an Produkten und seinen schnellen Lieferservice. Amazon Web Services (AWS) ist der führende Anbieter von Cloud-Computing-Diensten und generiert einen stetig wachsenden Anteil der Einnahmen von Amazon. Gegenüber Microsoft, das sich hauptsächlich auf den B2B-Markt fokussiert, ist Amazon stark im B2C-Bereich tätig und bedient Endkunden. Microsofts Cloud-Angebot Azure ist zwar ein starker Konkurrent von AWS, aber Amazon hat im E-Commerce-Bereich eine deutlich dominantere Stellung.

Amazon ist das wachstumsstärkste Unternehmen im Vergleich und zumindest am KUV gemessen, relativ günstig.

Apple

Apple ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, das iPhones, iPads, Macs und andere elektronische Geräte entwickelt und vertreibt. Apple ist bekannt für seine hochwertigen Produkte und sein intuitives Design. Anders als Microsoft, das sowohl Hardware als auch Software anbietet, fokussiert sich Apple hauptsächlich auf die Entwicklung von Hardwareprodukten. Microsoft hat mit Windows und Office ein breites Portfolio an Softwarelösungen für Unternehmen und Privatkunden, während Apple mit macOS und iOS eigene Betriebssysteme für seine Geräte entwickelt.

Bei den Kennzahlen sticht Apple nirgendwo stark heraus. Die Marge ist sehr gut, aber das Wachstum eher passabel.

Microsoft im Vergleich

Microsoft unterscheidet sich in seinem Angebot von allen Wettbewerbern. Mit Amazon teilen sie das Thema Cloud-Computing. Jedoch fehlt Microsoft ein Onlinehandel wie bei Amazon. Ähnlich wie Alphabet betreibt Microsoft mit Bing eine Suchmaschine, jedoch nicht mit der gleichen Breite an jungen Investments. Ebenso wie Apple stellt Microsoft Betriebssysteme her, jedoch nicht ausschließlich für die eigene Hardware, sondern für alle. Microsoft bietet eine vielseitige Produktpalette, die in den letzten Jahren erfolgreich war. Die Marge von 42 % ist dabei deutlich die höchste, und gleichzeitig wird eine Dividende von 0,7 % angeboten.

5. Kennzahlen

5.1 Umsatzentwicklung

In den letzten 10 Jahren wuchs der Umsatz mit 10,5 % pro Jahr. Vor allem ab 2017 gab es durch das starke Cloud-Geschäft einen ordentlichen Wachstumsschub. Der soll auch in Zukunft so weitergehen. Microsoft ist eben in wachstumsstarken Branchen aktiv.

5.2 EBIT und Free Cash Flow

Der operative Gewinn wuchs in den letzten 10 Jahren mit durchschnittlich 12,9 % pro Jahr. Auch hier ist das Cloud-Geschäft gut sichtbar. Die Marge ist seit 2017 von 30 % auf 40 % angestiegen. Allerdings wird das voraussichtlich nicht so weitergehen.

Der Free-Cash-Flow war in den letzten Jahren immer relativ stabil. Mittlerweile beträgt die Free-Cash-Flow-Marge 25 %.

Der Free Cash Flow eines Unternehmens gibt an, wie viel freie Mittel es wirklich pro Jahr zur Verfügung hat. Mit diesem Geld können Dividenden gezahlt, Schulden getilgt oder in neue Projekte im Unternehmen investiert werden.

Die bauchige Margenentwicklung zeigt sich auch beim Bruttogewinn. Der liegt aktuell bei 68,9 %. Die operative Marge von 42,3 % ist software-typisch hoch.

5.3 Dividende und Aktien

Die Microsoft Aktie hat Aktionären in den letzten 10 Jahren 11,4 % Dividendenwachstum pro Jahr beschert. Das ist ein toller Wert. Aktionäre konnten ihre Ausschüttung in den letzten 10 Jahren so mehr als verdreifachen.

Microsoft hat seit 20 Jahren die Dividenden jedes Jahr erhöht. Das spricht für eine zuverlässige Ausschüttung Jahr für Jahr. Während der Schwierigkeiten Mitte der 2010er Jahre zeigte sich dieses Engagement auch in der erhöhten Ausschüttungsquote. Microsoft wollte eben immer erhöhen.

Wer aus den USA Dividenden erhält, der muss etwa 25,5 % davon abgeben. Das ist weniger als in Deutschland.

Die Microsoft Aktie hat zurzeit eine Dividendenrendite von 0,7 %. Das ist historisch schlecht. Der Median liegt bei etwa 1,7 %. Allerdings befand sich Microsoft von 2011 bis 2016 auch in einer anderen Verfassung. Wer dort gekauft hat, kann sich heute über eine zweistellige Dividendenrendite freuen.

In der Vergangenheit gab es bei Microsoft fast immer Aktienrückkaufprogramme. In den letzten 10 Jahren ging die Anzahl der Aktien pro Jahr im Schnitt um 1,1 % zurück. In den kommenden Jahren kann man damit rechnen, dass die gleiche Summe in Aktienrückkäufe wie in die Dividende fließt.

5.4 Bilanzanalyse

Nettoschulden

Microsoft hat keine Nettoschulden. Dementsprechend ist die Bilanz sauber.

Rating

Microsoft besitzt von S&P ein AAA-Rating. Das ist das beste Rating, was ein Unternehmen haben kann. Typischerweise hat ein Unternehmen mit einem AAA-Rating eine Ausfallwahrscheinlichkeit bei einem Kredit von unter 1 % über 10 Jahre.

Goodwill

Der Goodwill von Microsoft betrug 2022 67,5 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 19 % der Assets und 3,4 % der Marktkapitalisierung. Das ist vergleichsweise wenig. Falls ein Teil des Goodwills überraschend abgebaut werden sollte, besteht kein erhöhtes Risiko für den Kurs der Aktie.

Goodwill entsteht, wenn ein Unternehmen ein anderes Unternehmen für einen Preis kauft, der höher ist als der Marktwert der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Im Grunde also heiße Luft in der Bilanz. Hier besteht das Risiko, dass der Wert in der Bilanz abgeschrieben werden muss, wenn ein gekauftes Unternehmen nicht die geplanten Ergebnisse erreicht.

6. Chancen & Risiken

6.1 Chancen

KI/AI. Microsoft ist im Bereich KI/AI mit führend. ChatGPT ist dafür nun nicht der eigentliche Beweis, sondern das, was Microsoft schon seit Jahren auf der Cloud für seine Kunden anbietet.

Cloud-Computing. Dass Microsoft Azure zu den führenden Cloud-Anbietern gehört, sagt einiges. Dieser Bereich wird in Zukunft noch für deutlich mehr Wachstum sorgen.

Digitalisierung. Die weltweite Digitalisierung ist immer noch im vollen Gange und wird auch in mehreren Jahrzehnten immer noch nicht abgeschlossen sein. Microsoft hat deshalb noch einiges an Wachstumspotential.

Gaming. Gaming wird in Zukunft ebenfalls durch neue Technologien weiter wachsen. An sich ist Gaming aber sowieso ein Wachstumsmarkt. Längst spielen nicht mehr nur jüngere Menschen Videospiele.

6.2 Risiken

Konkurrenz. Microsoft ist einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt. Solange alle Wettbewerber das Kräftegleichgewicht halten, ist das kein Problem. Sollte Microsoft aber mal straucheln, wird das Konsequenzen haben.

Hackerangriffe. Microsoft arbeitet mit sensiblen Daten und muss sich daher schützen. Ein Hackerangriff könnte Milliardenschäden verursachen.

Regulatorische Schwierigkeiten. Die Schwierigkeiten beim Activision Blizzard Deal zeigen, dass Microsofts Größe mittlerweile zum Verhängnis werden kann. Eine Zerschlagung wird daher immer wahrscheinlicher.

Wirtschaftlicher Abschwung. Microsoft ist stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig.

7. Bewertung

7.1 Historische Bewertung

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Microsoft Aktie liegt aktuell bei 35,6. Es liegt damit etwa 29 % über dem Median. Damit scheint die Aktie überbewertet.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis der Microsoft Aktie liegt bei 12,7 und damit fast 81 % über dem Median von 7. Auch hier deutet alles auf eine Überbewertung hin.

Durch den Vergleich aktueller Kennzahlen mit historischen Medianwerten lässt sich eine mögliche Unter- oder Überbewertung ableiten. Allerdings ist eine günstige Bewertung im historischen Vergleich nicht automatisch ein Kaufsignal. Sollten das erwartete Wachstum, der Gewinn oder der Umsatz sinken, wäre eine niedrigere Bewertung gerechtfertigt.

Dies gilt auch umgekehrt: Ein Anstieg beim erwarteten Umsatz oder Gewinn kann eine höhere Bewertung im Vergleich zu historischen Daten rechtfertigen, da dies auf bessere Zukunftsaussichten hindeutet. Daher ist es nicht ratsam, eine Aktie ausschließlich anhand historischer Kennzahlen zu bewerten. Aus diesem Grund ergänzen wir unsere Analyse um ein Discounted-Cash-Flow (DCF)-Modell.

7.2 Microsoft DCF-Modell

Für die Microsoft Aktie haben wir eine zusätzliche Bewertung anhand eines DCF-Modells verwendet. Dabei berechnen wir den Firmenwert auf Basis der zukünftigen Free Cash Flows, die die Microsoft Aktie erwirtschaftet. Die Kriterien für die Berechnung haben wir anhand von drei Komponenten geschätzt: Wir haben die Zielwerte des Managements verwendet, die Analystenschätzungen und unsere eigenen Überlegungen.

Umsatzwachstum

In den Jahren bis 2032 wird das Wachstum bei etwa 14 % pro Jahr liegen. Das liegt in etwa auf dem Wachstum der letzten Jahre. Begünstigt durch Cloud-Computing und KI-Anwendungen.

EBIT-Marge

Die operative Marge wird bei 42 % bis 45 % liegen. Wir gehen davon aus, dass Microsoft die operative Marge im Laufe der nächsten Jahre weiter steigern kann, da sie es auch in der Vergangenheit im Rahmen der Cloud-Strategie geschafft haben. Da ist noch etwas Luft.

Ergebnis

Der faire Kurs der Microsoft Aktie liegt in unserem DCF-Modell bei 326,08 US-Dollar. Damit ist die Microsoft Aktie mit 414,58 US-Dollar überbewertet. Wir halten eine 10-jährige Renditeerwartung von 7,5 % pro Jahr für realistisch.

Kurs
Renditeerwartung
280 USD
11,8 %
300 USD
11,0 %
320 USD
10,3 %
340 USD
9,6 %
360 USD
9,0 %
380 USD
8,4 %
400 USD
7,9 %
414,58 USD
7,5 %
440 USD
6,8 %
460 USD
6,4 %
480 USD
5,9 %
500 USD
5,5 %
520 USD
5,1 %
540 USD
4,7 %
560 USD
4,3 %

8. Fazit

Microsoft ist eines der führenden Technologie-Unternehmen unserer Zeit. Ob Arbeit oder Freizeit. Die Produkte von Microsoft umgeben uns den ganzen Tag. Microsoft ist vermutlich der größte Profiteur der Digitalisierung. Man könnte sagen, Microsoft hat einen Großteil unserer Welt digitalisiert.

Cloud und AI sind die nächsten Schritte und Microsoft ist vorne mit dabei. Auch wenn Microsoft ein unheimlich erfolgreiches Unternehmen ist, haben sie es nicht immer einfach. In den letzten 10 Jahren musste sich das Unternehmen neu erfinden und hat es mit der Cloud geschafft.

Der Cloud-Markt wächst mit 25,1% pro Jahr. AI ähnlich stark mit 18,9 %. In beiden Bereichen ist Microsoft führend. Das heißt, sie haben die besten Voraussetzungen, auch in Zukunft weiter zu wachsen.

Microsoft zahlt aktuell eine Dividendenrendite von 0,7 %. Das ist nicht besonders viel, aber dafür wächst die Dividende mit über 10 % pro Jahr. Außerdem steckt das Unternehmen nochmal die gleichen Mittel in Aktienrückkäufe wie in die Dividende.

Das größte Risiko für Microsoft sehen wir im starken Wettbewerb. Cloud und AI sind hart umkämpft. Da muss sich Microsoft gegen Amazon, Apple und Alphabet beweisen.

Die größte Chance sehen wir aber in genau diesen Märkten. Denn das ist der nächste große Schritt der Digitalisierung. Und den muss Microsoft gehen, um weiterzuwachsen.

Wir halten die Microsoft Aktie bei einer Renditeerwartung von 7,5 % für haltenswert. Der KI-Hype hat hier für viel Kurswachstum gesorgt. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie nachhaltig der ist. Wer die Aktie unbedingt haben möchte, der könnte aber per Sparplan loslegen.

Über die Autoren

Ibo Ahmiane (ProfessorFinanzen)

Einer der größten Finanz-Influencer & Investor

Vom normalen Bankangestellten zu einem der erfolgreichsten Finfluencer. Ibo spricht auf seinen Social Media Kanälen über finanzielle Bildung und erreicht dort schon über 2,2 Millionen Menschen. Durch seine Arbeit in der Bank musste er immer wieder feststellen, dass die meisten Menschen keine Ahnung davon haben, wie sie richtig mit ihrem Geld umgehen. Unser Bildungssystem hat scheinbar keinen Platz für Finanzbildung und das will er ändern. Ibo selbst hat im Alter von 28 Jahren bereits über 1.000.000€ investiert.

Philipp Weinacht

Professioneller Aktien-Analyst & Investor

Philipp hat langjährige Erfahrung in der Analyse von Aktien. Er steigt tief in die Geschäftsmodelle von Unternehmen ein, um die wesentlichen Werttreiber herauszufinden. Im Rahmen seiner eigenen Investmentstrategie (über 100.000€ in aktiv verwaltetem Vermögen) setzt er auf eine Mischung aus vielversprechenden Wachstumswerten und soliden Dividendenzahlern. Besonders spannend findet er Unternehmen mit starken Marken und einem tiefen Burggraben.

Haftungsausschluss und Transparenzhinweis

Sämtliche Inhalte dieser Analyse stellen journalistische Publikationen dar. Sie dienen ausschließlich Informations- und Lernzwecken und stellen keine Handlungsempfehlung hinsichtlich des Kaufs oder Verkaufs von Wertpapieren dar. Die Inhalte wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, es kann jedoch keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernommen werden. Es wurden ausschließlich Informationen berücksichtigt, die den Autoren zum Stand der Veröffentlichung bekannt gewesen sind.

Alle Inhalte geben ausnahmslos und zu jeder Zeit die persönliche Meinung und Einschätzung der Autoren wieder. Ein Handel mit Wertpapieren wie z.B. Aktien ist mit Chancen, aber auch mit Risiken bis hin zum Totalverlust verbunden und erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden und Verluste, die sich aus einer Handlung auf Basis der zur Verfügung gestellten Informationen ergeben. Die Autoren halten zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels Aktien von Microsoft.

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