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NextEra Aktienanalyse

NextEra ist einer der größten Energieversorger der USA mit starkem Fokus auf erneuerbare Energien. Das nichtzyklische Geschäftsmodell ist spannend und sorgt für planbare Cash Flows. Mit hohen Investitionen will das Unternehmen die Energiewende im Konzern vorantreiben.
15.11.2024
 - 
Ibo Ahmiane & Philipp Weinacht
Aktienanalyse
S&P 500
US
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Podcast
NextEra Energy Aktienanalyse
Podcast von Aktienexperten Philipp Weinacht
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Einleitung

NextEra Energy ist ein amerikanischer Energiekonzern mit einem klaren Fokus auf erneuerbare Energien. Als weltweit führender Produzent von Wind- und Solarenergie treibt das Unternehmen die Energiewende voran und setzt dabei auf Innovation und Nachhaltigkeit. Über seine Tochtergesellschaft Florida Power & Light (FPL) versorgt NextEra fast 6 Millionen Kunden in Florida und kombiniert somit das stabile Geschäft eines traditionellen Versorgers mit dem Wachstumspotenzial erneuerbarer Energien.

Investitionen in die Zukunft: NextEra Energy plant, seine Produktionskapazität bis 2027 um beeindruckende 144 % zu steigern. Dabei fließen jährlich zwischen 8 und 9,8 Mrd. USD in den Ausbau von Wind- und Solarprojekten sowie in modernste Batteriespeichertechnologien. Und von diesen massiven Investitionen könnten Investoren jetzt profitieren.

Die Aktie von NextEra Energy wird aktuell mit einem KGV von 25 bewertet – für das Jahr 2024.
Auf den ersten Blick erscheint dies hoch, insbesondere im Vergleich zu historischen Durchschnittswerten. Doch ist diese Bewertung gerechtfertigt? Wie sehen die langfristigen Renditeerwartungen aus, und welche Chancen und Risiken birgt das Geschäftsmodell? In unserer ausführlichen Analyse nehmen wir NextEra Energy genau unter die Lupe und beantworten diese Fragen.

Land
USA
Sektor
Versorger
Index
S&P 500
WKN
A1CZ4H
Ticker
NEE
Währung
USD
Marktkapitalisierung
175,3 Mrd. USD
Kurs
85,3 USD
KGV 2024e
25,0
KUV 2024e
6,4
Umsatzwachstum 10J
6,4 %
Umsatzwachstum 3Je
4,4 %
EBIT-Marge 2023
33,3 %
Nettoschulden/EBITDA
4,6x
Dividendenrendite
2,4 %
Datum
15.11.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichte
  2. Management & Aktionärsstruktur
  3. Geschäftsmodell
    3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell
    3.2 Geschäftsmodell im Detail
  4. Branche4.1 Der amerikanische Energiemarkt
    4.3 Wettbewerbsvergleich
  5. Kennzahlen5.1 AktienInsight-Rating
    5.2 Umsatzentwicklung
    5.3 EBIT und Free Cash Flow
    5.4 Dividende und Aktien
    5.5 Bilanzanalyse
  6. Chancen & Risiken6.1 Chancen
    6.2 Risiken
  7. Bewertung7.1 Historische Bewertung
    7.2 NextEra DCF-Modell
  8. Fazit

1. Geschichte

1925
Gründung von Florida Power & Light
Florida Power & Light Company (FPL), die Vorgängerfirma von NextEra Energy, wurde 1925 gegründet. Das Unternehmen entstand durch den Zusammenschluss mehrerer kleinerer Stromversorger in Florida und entwickelte sich schnell zu einem der führenden Stromanbieter im Bundesstaat, indem es Haushalte und Unternehmen mit Strom versorgte.
1984
Börsengang von FPL
FPL Group, die Muttergesellschaft von Florida Power & Light, ging 1984 an die New Yorker Börse. Der Börsengang half dem Unternehmen, zusätzliches Kapital zu beschaffen und seine Expansionspläne weiter voranzutreiben, besonders in den Bereichen erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur.
1998
Erweiterung des Geschäfts auf erneuerbare Energien
Die FPL Group begann 1998 mit bedeutenden Investitionen in erneuerbare Energien, insbesondere in Windenergieprojekte. Durch diese Strategie wurde das Unternehmen zu einem der führenden Akteure im Bereich sauberer Energie in den USA und legte den Grundstein für die spätere Transformation zu NextEra Energy.
2009
Umbenennung in NextEra Energy
Im Jahr 2009 wurde die FPL Group in NextEra Energy umbenannt, um die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energien im Unternehmen zu reflektieren. Die Umbenennung markierte einen wichtigen strategischen Wandel hin zu nachhaltiger Energieproduktion und einer Zukunft, die auf saubere Energiequellen setzt.
2020
Marktführer im Bereich erneuerbare Energien
Bis 2020 hat sich NextEra Energy zum weltweit größten Produzenten von Wind- und Solarenergie entwickelt. Mit einer stetigen Expansion in neue Märkte und Technologien sowie mehreren strategischen Akquisitionen festigte das Unternehmen seine Position als Vorreiter im Bereich der sauberen Energie.
Heute
Führender Anbieter sauberer Energie
Heute ist NextEra Energy eines der größten Energieunternehmen in den USA und weltweit führend im Bereich erneuerbarer Energien. Es ist sowohl im S&P 500 als auch im Dow Jones vertreten und setzt weiterhin auf Innovation und Nachhaltigkeit, um seine Marktposition zu stärken und die Energiewende voranzutreiben.

2. Management & Aktionärsstruktur

John Ketchum

CEO von NextEra Energy

John Ketchum (52) ist seit März 2022 CEO von NextEra Energy. Ketchum kam bereits 2002 zum Unternehmen und hat verschiedene Schlüsselpositionen innegehabt, darunter Chief Financial Officer und Präsident von NextEra Energy Resources, der erneuerbaren Energiesparte des Unternehmens. Seine langjährige Erfahrung in der Finanz- und Energiestrategie hat ihn ideal auf die Rolle des CEOs vorbereitet.

Vor seiner Ernennung zum CEO hat Ketchum eine zentrale Rolle in der Expansionsstrategie von NextEra Energy gespielt, insbesondere bei der Fokussierung auf erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie. Unter seiner Führung als Präsident von NextEra Energy Resources konnte das Unternehmen seine Position als führender Anbieter von sauberen Energielösungen weiter festigen. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Unternehmen nicht nur im US-Markt, sondern auch international im Bereich nachhaltiger Energie eine Vorreiterrolle einnimmt.

Ketchums Führungsstil wird als analytisch und strategisch beschrieben, und seine Erfahrung in den Bereichen Finanzen und erneuerbare Energien machen ihn zu einem geeigneten CEO, um die langfristigen Wachstumsziele des Unternehmens zu erreichen. Unter seiner Leitung bleibt NextEra Energy weiterhin stark auf Innovation und die Entwicklung sauberer Energiequellen ausgerichtet, was den Erfolg des Unternehmens in einem wettbewerbsintensiven Markt unterstützt.

Vergütung

John Ketchum erhielt im Jahr 2023 ein Gesamtgehalt in Höhe von 20,6 Millionen USD. Von diesem Gesamtgehalt sind 8 % ein fixes Basisgehalt und der Rest von 92 % eine Bonusvergütung. Diese setzt sich wie folgt zusammen:

  • 74 % Aktien-Bonus: Dieser Bonus wird in Form von Aktien gezahlt, die über eine bestimmte Zeitperiode gehalten werden müssen.
  • 26 % Cash-Bonus. Dieser Bonus wird direkt an Ketchum in bar gezahlt.

Der Anteil des Gesamtgehaltes am operativen Gewinn beträgt etwa 0,2 %. Das ist extrem gering und gefällt uns daher als Aktionäre.

Aktionärsstruktur

Spannende Großaktionäre hat NextEra nicht. Der CEO John Ketchum hat Aktien im Wert von etwa 15 Millionen Dollar. Dafür, dass er erst seit 2022 im Amt ist, ist das aber in Ordnung.

3. Geschäftsmodell

3.1 Grundlagen zum Geschäftsmodell

Versorger wie NextEra Energy spielen eine zentrale Rolle in der Energieversorgung, indem sie verschiedene Energiequellen nutzen, um Strom für Endverbraucher bereitzustellen. In den USA wird die Energieversorgung stark reguliert, um faire Preise für Konsumenten zu gewährleisten. Dazu wird das Konzept der „Rate Base“ verwendet. Diese Rate Base bestimmt, welche Einnahmen ein Versorger erzielen darf. Dies erfolgt durch eine Verhandlung zwischen Versorger und den zuständigen Behörden. Eine Begrenzung des Return on Equity (ROE) sorgt dafür, dass Unternehmen nicht übermäßig von ihren Investitionen profitieren können. Dies schützt die Verbraucher und fördert faire Stromtarife.

Ein weiteres wichtiges Merkmal des Versorgermodells ist die Aufteilung der Aufgaben entlang der Wertschöpfungskette. Dies umfasst die Gewinnung von Energieträgern wie Gas, Kohle oder erneuerbare Energien, die Energieerzeugung selbst, den Transport der erzeugten Energie und schließlich den Konsum durch Endverbraucher. Jeder Schritt erfordert Investitionen und Infrastruktur, die vom Versorger bereitgestellt werden müssen. Dabei tragen sie auch die Kosten für die Wartung und Modernisierung der Anlagen, um eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten.

In den USA übernehmen oft private Unternehmen wie NextEra Energy die Energieerzeugung, jedoch unter starker staatlicher Aufsicht. Der Transport von Energie hingegen wird meistens von lokalen Unternehmen durchgeführt, was bedeutet, dass es regionale Unterschiede zwischen den Anbietern geben kann. Der Konsum von Energie ist dabei in der Regel planbar und weniger zyklisch als in anderen Branchen. Dies verleiht Versorgern Stabilität bei ihren Einnahmen, da die Nachfrage nach Energie vorhersehbar und konstant ist.

Letztlich profitieren Unternehmen wie NextEra Energy von dieser regulierten Struktur, da sie planbare Einnahmen haben, aber gleichzeitig durch die Begrenzung der Gewinnspanne sichergestellt wird, dass Konsumenten nicht benachteiligt werden. Dieses Modell schafft einen Ausgleich zwischen Unternehmensgewinnen und Verbraucherschutz.

NextEra Energy ist sowohl Energieerzeuger als auch Anbieter. Über NextEra Energy Resources produziert das Unternehmen Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Solar sowie aus fossilen Brennstoffen und Kernkraft. Gleichzeitig agiert es über Florida Power & Light (FPL) als Anbieter, der den Strom an Endverbraucher in Florida liefert. Damit deckt NextEra zwei zentrale Bereiche der Wertschöpfungskette ab: die Erzeugung und die Verteilung von Energie. Dies verleiht dem Unternehmen Stabilität und ermöglicht es, in einem stark regulierten Markt ebenso wie in wachstumsstarken weniger regulierten Segmenten tätig zu sein.

3.2 Geschäftsmodell im Detail

NextEra Energy betreibt ein zweigeteiltes Geschäftsmodell. 56,1 % des Umsatzes kommen aus der traditionellen Stromversorgung in Florida. FPL betreibt hier das größte Versorgungsnetz der Region und beliefert fast 6 Millionen Kunden. Dieser Bereich basiert auf einer Mischung aus fossilen und erneuerbaren Energien sowie Kernkraft. Das Geschäft ist stark reguliert, was bedeutet, dass Preiserhöhungen von staatlichen Stellen genehmigt werden müssen. Dies sorgt für Stabilität, kann aber auch das Wachstum in diesem Segment begrenzen.

Neben der klassischen Stromversorgung hat sich NextEra Energy stark im Bereich der erneuerbaren Energien positioniert. In diesem Segment liegt der Fokus auf Wind- und Solarenergie. Das Unternehmen ist in 41 Bundesstaaten aktiv und investiert weiterhin stark in neue Technologien wie etwa Batteriespeichersysteme. Diese sind besonders wichtig, um überproduzierte Energie effizient zu speichern und später ins Netz einzuspeisen. Das erneuerbare Energiegeschäft ist weniger stark reguliert und bietet somit größere Wachstumschancen.

Die Verteilung der Einnahmen zwischen diesen beiden Bereichen zeigt, wie strategisch NextEra Energy seine Ressourcen einsetzt. Während das traditionelle Geschäft Stabilität und regelmäßige Einnahmen bietet, wird das Segment der erneuerbaren Energien das zukünftige Wachstum antreiben. Beide Bereiche ergänzen sich gut und schaffen so ein ausgewogenes Geschäftsmodell, das sowohl Sicherheit als auch Chancen bietet.

NextEra Energy erzielt 56 % seines Umsatzes in Florida. Der Bundesstaat ist für das Unternehmen daher von großer Bedeutung. Florida ist bevölkerungsreich und wirtschaftlich stark. Diese Konzentration auf einen Markt bringt Stabilität. Die Energieversorgung ist in Florida stark reguliert. Dadurch ist die Nachfrage konstant und verlässlich. Obwohl die Abhängigkeit von einem Staat ein Risiko sein könnte, bietet Florida durch seine Größe Sicherheit.

Neben Florida erzielt NextEra 44 % des Umsatzes in fast allen anderen US-Bundesstaaten. Das Unternehmen ist damit breit aufgestellt. Diese regionale Verteilung gleicht die Abhängigkeit von Florida teilweise aus. Vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien ist NextEra in vielen Staaten aktiv. Dieses Geschäftsfeld wird in Zukunft weiter wachsen.

Ein wichtiger Wachstumsbereich ist Kanada. NextEra plant dort, seine Präsenz auszubauen. Der kanadische Markt bietet Chancen durch steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Die Expansion dorthin zeigt die Strategie des Unternehmens, geografisch zu diversifizieren.

Insgesamt profitiert NextEra von der starken Position in Florida. Gleichzeitig sorgt die Verteilung auf andere Staaten und Kanada für Wachstumschancen. Trotz der Abhängigkeit von Florida ist das Unternehmen gut aufgestellt für die Zukunft.

NextEra Energy und seine Tochtergesellschaft FPL nutzen unterschiedliche Energieträger für ihre Stromerzeugung. FPL produziert den Großteil seiner Energie aus Gas. Rund 73 % der von FPL erzeugten Energie stammen aus diesem fossilen Brennstoff. Ergänzt wird dies durch Atomkraft, die etwa 20 % der Energieproduktion ausmacht. Solarenergie und andere erneuerbare Quellen spielen bei FPL derzeit eine geringere Rolle, rücken aber in Zukunft stärker in den Fokus.

NextEra Energy hingegen hat einen stärkeren Fokus auf erneuerbare Energien, insbesondere auf Windkraft. 66 % der erzeugten Energie stammen aus Windkraft, was das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter von sauberer Energie macht. Dies wird durch einen kleineren Anteil an Atomkraft und Solarenergie ergänzt.

Trotz der unterschiedlichen Schwerpunkte ergänzen sich beide Segmente gut. FPL bietet Stabilität durch bewährte fossile und atomare Energieträger, während NextEra Energy das zukünftige Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien vorantreibt.

Langfristig wird NextEra Energy weiter in erneuerbare Energien investieren. Der steigende Bedarf an sauberer Energie sowie politische Rahmenbedingungen bieten hierfür attraktive Wachstumschancen. FPL wird in der Zwischenzeit weiterhin als stabile Einnahmequelle dienen, während NextEra Energy seine führende Position im Bereich Windkraft und Solarenergie weiter ausbaut.

NextEra Energy steht aber aktuell vor der Herausforderung steigender Kapitalkosten. Der Wandel hin zu erneuerbaren Energien erfordert hohe Investitionen, doch die Renditen auf das eingesetzte Kapital sind im Vergleich zu früheren Jahren geringer. Dies liegt an den gestiegenen Finanzierungskosten, die die Profitabilität beeinflussen.

Ein Beispiel dafür sind die geplanten Wind-Repowering-Projekte. Dabei modernisiert NextEra bestehende Windanlagen, um deren Effizienz zu steigern und von neuen Steuervergünstigungen zu profitieren. Trotz der geringeren Kosten im Vergleich zu völlig neuen Projekten, wirken sich die höheren Kapitalkosten auch hier negativ auf die Rentabilität aus.

Außerdem wurde der Bau von über 800 Megawatt an Projekten in New York gestoppt, nachdem die staatliche Behörde NYSERDA den Antrag auf Anpassung der Offtake-Verträge ablehnte. Das zeigt, dass neben gestiegenen Kapitalkosten auch regulatorische Hürden eine Rolle spielen können. Dennoch treibt NextEra weiterhin den Ausbau seiner Kapazitäten im Bereich erneuerbare Energien voran, mit mehr als 22 Gigawatt an Projekten in der Pipeline, darunter vor allem Solar- und Speicherprojekte.

Das langfristige Ziel von NextEra Energy ist es, die Kapazitäten deutlich zu erweitern. Bis 2027 soll die Produktionskapazität um 144 % gesteigert werden, was das Gewinnpotenzial des Unternehmens erheblich erhöht. Dabei liegt der Fokus besonders auf der Erweiterung der Kapazitäten in der Sparte der erneuerbaren Energien.

Bis 2027 will NextEra pro Jahr durchschnittlich 26 Mrd. USD in den Ausbau der Energieerzeugung stecken. Alleine in den Ausbau von Solaranlagen 12 Mrd. USD. Bei NextEra Energy Resources setzt man auf Windenergie, Solaranlagen und Speichermöglichkeiten. FPL investiert stark in Solaranlagen, die in Florida gut funktionieren. Aller Voraussicht nach werden die Investitionen aber auch danach nicht aufhören, sondern eher weiter steigen. Denn es gibt noch mehr Projekte, die NextEra umsetzen will.

Durch den starken Fokus auf erneuerbare Energie, kann NextEra deutlich günstigere Strompreise anbieten als die Konkurrenz. Die durchschnittliche Rechnung eines FPL-Kunden liegt beispielsweise 37 % unter dem nationalen Durchschnitt. Dadurch schafft es das Unternehmen nicht nur durch die Ausbreitung in mehr Gebiete zu wachsen, sondern eben auch durch die Gewinnung von Neukunden in bestehenden Gebieten.

Fazit

NextEra Energy verfolgt ein vielseitiges Geschäftsmodell, das sowohl auf traditioneller Energieerzeugung als auch auf dem starken Ausbau erneuerbarer Energien basiert. Durch FPL stellt das Unternehmen die Stromversorgung in Florida sicher, was stabile Einnahmen generiert. Parallel dazu investiert NextEra stark in den Ausbau von Wind- und Solarenergie, um sich als führender Anbieter von sauberer Energie zu etablieren.

Aktuell stehen sie jedoch vor Herausforderungen durch steigende Kapitalkosten, die die Rentabilität neuer Projekte beeinträchtigen können. Trotzdem bleibt das langfristige Ziel, die Kapazitäten zu erweitern und eine emissionsfreie Stromproduktion bis 2044 zu erreichen, klar im Fokus. Wir glauben, das macht NextEra zu einem der spannendsten Versorger in den USA. Diesen Markt schauen wir uns jetzt aber erstmal genauer an.

4. Branche

4.1 Der amerikanische Energiemarkt

Die Energieproduktion in den USA befindet sich in einem großen Wandel. In den letzten zehn Jahren ist die Stromerzeugung aus Kohle drastisch gesunken, während Gas und erneuerbare Energien an Bedeutung gewonnen haben. Kohle, einst die dominierende Energiequelle, ist heute auf nur noch 21 % der Energieerzeugung gefallen. Gas hingegen hat seinen Anteil stetig gesteigert und stellt mittlerweile 42 % des gesamten Strommixes in den USA. Dieser Anstieg ist vor allem auf die niedrigen Kosten und die größere Verfügbarkeit von Erdgas zurückzuführen.

Erneuerbare Energien, insbesondere Windkraft, haben ebenfalls stark zugenommen und machen inzwischen einen wichtigen Teil des Strommixes aus. Windenergie wächst kontinuierlich und ersetzt zunehmend Kohle und Gas. Auch Solarenergie nimmt zu, wenn auch in kleinerem Umfang. Atomkraft hingegen bleibt relativ konstant, da sie weiterhin eine stabile und emissionsfreie Quelle ist, jedoch aufgrund hoher Investitionskosten nicht signifikant ausgebaut wird.

Diese Verschiebungen im Energiemix haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Branche. Unternehmen wie NextEra Energy, die stark auf erneuerbare Energien setzen, profitieren von diesem Wandel. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie entspricht nicht nur den politischen Zielen zur Reduzierung von Emissionen, sondern wird auch durch technologische Fortschritte und sinkende Kosten begünstigt. Gleichzeitig stehen traditionelle Energieerzeuger, die stark auf Kohle setzen, unter Druck, da ihre Marktanteile kontinuierlich schrumpfen.

Insgesamt zeigt sich, dass der Trend zu einer nachhaltigeren Energieversorgung in den USA unaufhaltsam ist. Die Nachfrage nach sauberer Energie wird weiter steigen, und Unternehmen, die frühzeitig in diese Technologien investieren, werden langfristig von diesem Wandel profitieren. NextEra Energy hat sich als führender Akteur in diesem Bereich etabliert und ist gut positioniert, um von der wachsenden Bedeutung erneuerbarer Energien zu profitieren.

Der US-amerikanische Strommarkt ist stark fragmentiert und wird von einer Vielzahl regionaler Anbieter dominiert. NextEra Energy, mit seiner Tochtergesellschaft FPL, hat insgesamt einen Marktanteil von etwa 5,8%. Das Unternehmen profitiert von seiner dominanten Position in Florida, wo es als größter Versorger agiert. Dennoch ist der Wettbewerb in vielen Teilen der USA durch lokale Monopole oder Duopole gering. In diesen Märkten gibt es nur wenig Anreiz für Unternehmen, gegeneinander zu konkurrieren, da sich Investitionen in neue Netze oder Kraftwerke oft nicht lohnen.

Ein Großteil der anderen Versorger in den USA ist ebenfalls regional begrenzt und durch starke staatliche Regulierung geschützt. Dies führt dazu, dass der Wettbewerb um Marktanteile auf nationaler Ebene eingeschränkt ist. Große Unternehmen wie Constellation Energy oder Duke Energy konzentrieren sich auf ihre jeweiligen Regionen, was den Marktanteil von NextEra auf nationaler Ebene relativ klein erscheinen lässt. Die Expansion in andere Märkte ist aufgrund dieser Struktur und der hohen regulatorischen Anforderungen schwierig.

Die starke Marktstellung von NextEra in Florida gibt dem Unternehmen jedoch eine stabile Basis. Gleichzeitig kann NextEra von seinen Investitionen in erneuerbare Energien profitieren, da dies ein stark wachsendes Segment ist. Langfristig bietet der Wandel hin zu erneuerbaren Energien auch die Möglichkeit, in anderen Regionen zu wachsen, wenn bestehende Anbieter nicht schnell genug auf den Trend reagieren. In diesem Umfeld positioniert sich NextEra gut, um sowohl von stabilen Einnahmen als auch von zukünftigen Wachstumschancen zu profitieren.

4.2 Wettbewerbsvergleich

NextEra Energy
Duke Energy
Dominion Energy
Xcel Energy
Logo
WKN
A1CZ4H
A1J0EV
932798
855009
Kurs in USD
85,30
112,20
57,60
63,20
Marktkap. in Mrd. USD
175,3
88,0
48,9
35,5
Umsatz 2023 in Mrd. USD
28,1
29,1
14,4
14,2
Umsatzwachstum p.a. 5J
11,5 %
3,5 %
5,1 %
4,3 %
Umsatzwachstum p.a. 10J
6,4 %
2,5 %
0,9 %
2,7 %
Umsatzwachstum p.a. 3Je
4,4 %
3,6 %
5,2 %
4,9 %
EBIT 2023 in Mio. USD
9.347
7.119
3.694
2.588
EBIT-Marge 2023
33,3 %
24,5 %
25,7 %
18,2 %
Net Debt/EBITDA
4,6x
6,0x
6,5x
5,2x
KUV 2024e
6,4
2,9
3,2
2,4
KUV 2025e
5,6
2,8
3,0
2,3
KGV 2024e
25,0
18,8
20,2
17,8
KGV 2025e
23,3
17,9
17,0
16,5
Dividendenrendite 2024e
2,4 %
3,7 %
4,6 %
3,5 %
Nach links wischen
Duke Energy

Duke Energy ist eines der größten Energieunternehmen in den USA. Es versorgt rund 7,9 Millionen Kunden in sechs Bundesstaaten mit Strom. Im Gegensatz zu NextEra setzt Duke stärker auf konventionelle Energiequellen wie Gas und Kohle. Der Anteil erneuerbarer Energien ist bei Duke kleiner.

Ein wesentlicher Unterschied zu NextEra liegt im Markt. Duke ist in stabilen, aber weniger wachsenden Regionen aktiv. NextEra hingegen konzentriert sich auf schnell wachsende Märkte und erneuerbare Energien. Das sorgt bei Duke für geringeres Wachstum, aber stabilere Einnahmen.

In den Zahlen zeigt sich, dass Duke mit einer EBIT-Marge von 24,5 % solide arbeitet. Im Bereich Wachstum kann es aber nicht mit NextEra mithalten. Das KUV ist mit 2,9 gering.

Dominion Energy

Dominion Energy versorgt Kunden in den USA mit Strom und Gas. Es nutzt eine Mischung aus fossilen Brennstoffen, Kernkraft und erneuerbaren Energien. Im Vergleich zu NextEra hat Dominion einen stärkeren Fokus auf Gas.

Dominion unterscheidet sich von NextEra vor allem durch den langsameren Ausbau der erneuerbaren Energien. Während NextEra stark in Wind und Solar investiert, bleibt Dominion noch stärker bei traditionellen Energiequellen. Auch geografisch ist Dominion auf die Ostküste der USA konzentriert.

Bei den Kennzahlen fällt die Dividendenrendite von 4,6 % auf, die deutlich höher ist als bei den anderen Unternehmen. Die EBIT-Marge von 25,7 % ist solide, aber niedriger als bei NextEra.

Xcel Energy

Xcel Energy versorgt acht US-Bundesstaaten mit Strom und Gas. Das Unternehmen setzt zunehmend auf erneuerbare Energien und will in den nächsten Jahren CO2-neutral werden. Trotzdem hat Xcel noch einen größeren Anteil fossiler Brennstoffe im Vergleich zu NextEra.

Im Gegensatz zu NextEra ist Xcel langsamer bei der Umstellung auf erneuerbare Energien. Zudem ist Xcel stärker im mittleren Westen der USA aktiv, während NextEra auf den florierenden Markt in Florida setzt.

Bei den Zahlen zeigt Xcel eine schwächere EBIT-Marge von 18,2 %. Positiv ist das niedrige Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,4, was eine günstige Bewertung darstellt.

NextEra Energy Aktie im Vergleich

NextEra Energy hebt sich besonders durch sein starkes Wachstum und den klaren Fokus auf erneuerbare Energien ab. Das Unternehmen wächst schneller als seine Konkurrenten, wie das Umsatzwachstum von 11,5 % zeigt. Mit einer EBIT-Marge von 33,3 % und einer soliden Bewertung (KGV 2025e von 23,3) bietet NextEra viel Potenzial für langfristige Investoren.

5. Kennzahlen

5.1 AktienInsight-Rating

NextEra Energy erreicht 5 von 9 Punkten im AktienInsight -Rating. Das ist nur mittelmäßig. Tatsächlich ist aber NextEra auch ein etwas anderes Unternehmen, was die Bewertung anhand des AktienInsight -Ratings schwierig macht. Beim Wachstum glänzt NextEra beispielsweise. Aufgrund der enorm hohen Investitionskosten und langen Amortisationsdauer fallen die Rentabilität und die Sicherheit schlecht aus.

5.2 Umsatzentwicklung

In den letzten 10 Jahren wuchs der Umsatz mit 6,4 % pro Jahr. Das meiste Wachstum davon kam in den letzten 2 Jahren. Denn NextEra hat viel in das Segment der erneuerbaren Energien investiert und damit den Umsatz steigern können. Auch Übernahmen haben eine Rolle gespielt.

5.3 EBIT und Free Cash Flow

Der operative Gewinn wuchs in den letzten 10 Jahren mit durchschnittlich 10,4 % pro Jahr. Typisch für einen Energieversorger, der viel investiert, steigt das EBIT nicht gleichmäßig mit dem Umsatz mit. Dennoch ist die Entwicklung für uns zufriedenstellend.

Der Free Cash Flow eines Unternehmens gibt an, wie viel freie Mittel es wirklich pro Jahr zur Verfügung hat. Mit diesem Geld können Dividenden gezahlt, Schulden getilgt oder in neue Projekte im Unternehmen investiert werden.

Der Free Cash Flow von NextEra ist mit 13,6 % pro Jahr gestiegen. Hier zeigt sich dann doch die stetige Ertragskraft des Unternehmens.

NextEra hat eine EBIT-Marge von 33,2 %. Für einen Energieversorger ist das gut. NextEra Energy erzielt höhere Margen als die Konkurrenz durch mehrere Faktoren. Erstens sind ihre Betriebskosten sehr niedrig, besonders bei Florida Power & Light, was die Effizienz steigert. Zweitens nutzt das Unternehmen seine große Größe, um Kosten zu senken und bessere Preise zu erzielen. Drittens hat NextEra Zugang zu günstigem Kapital, was die Finanzierungskosten reduziert. Außerdem profitiert das Unternehmen von stabilen Einnahmen aus langfristigen Verträgen für erneuerbare Energien, die günstiger zu betreiben sind.

5.4 Dividende und Aktien

NextEras Dividende ist in den letzten 10 Jahren um 11 % pro Jahr gestiegen. Hier zeigt sich eine schöne Kontinuität. Das Unternehmen ist im Übrigen ein Dividendenaristokrat. Seit 28 Jahren wurde jedes Jahr die Dividende erhöht. Auch für die Zukunft wird ein Wachstum von über 10 % pro Jahr erwartet. Die Ausschüttungsquote schwankt allerdings. 2020 lag sie gefährlich hoch bei über 90 %. Wir gehen aber davon aus, dass sie in Zukunft nicht über 60 % liegen wird.

NextEras Dividendenrendite liegt aktuell bei 2,4 % für das laufende Geschäftsjahr. Das ist leider etwas unterhalb des historischen Medians von 2,7 %. Trotzdem besser als die meiste Zeit zwischen 2020 und 2024.

Die Anzahl der Aktien von NextEra ist seit 2013 um 1,7 % pro Jahr gestiegen. Tatsächlich aber nicht in Form von Aktienvergütungen, sondern um die massiven Investitionen in erneuerbare Energien zu finanzieren. Als Aktionär tut das eher weh, allerdings hat NextEra eben einen massiven Kapitalbedarf, der sich aber langfristig in Gewinne umwandeln wird.

5.5 Bilanzanalyse

Nettoschulden. Das Verhältnis von Nettoschulden zu EBITDA liegt bei NextEra bei etwa 4,6. Das ist extrem viel. Unsere Grenze liegt bei einem Hebel von 3. Allerdings muss man NextEra eben auch zusprechen, dass sie als Versorger kein übliches Geschäftsmodell haben. Der Aufbau einer Versorgungsinfrastruktur ist teuer und genau das tut NextEra gerade. Auf der anderen Seite sind die Erträge sehr zuverlässig, denn Strom braucht jeder Haushalt und jedes Unternehmen. Große Umsatzeinbrüche sind deshalb unwahrscheinlich.

Rating. NextEra hat ein Baa1-Rating von Moody’s. Das entspricht einem Lower Medium Grade und ist gerade an der Grenze zu Upper Medium Grade. Das bedeutet, NextEra ist eine durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen. So die Definition. Ganz so drastisch sehen wir es aber nicht, weil NextEra eben ein Versorger ist und somit die Grundbedürfnisse der Bevölkerung sichert.

Goodwill. Dieser entsteht, wenn ein Unternehmen ein anderes Unternehmen für einen Preis kauft, der höher ist als der Marktwert der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Im Grunde also heiße Luft in der Bilanz. Hier besteht das Risiko, dass der Wert in der Bilanz abgeschrieben werden muss, wenn ein gekauftes Unternehmen nicht die geplanten Ergebnisse erreicht.

NextEras Goodwill beträgt 5,1 Milliarden USD. Das sind etwa 3 % des gesamten Vermögens. Das ist nicht viel. Der Großteil des Vermögens von NextEra ist sowieso die Infrastruktur. Da macht der Goodwill von 5,1 Milliarden USD, auch wenn es erstmal viel erscheint, nicht viel aus.

Fazit. Die Bilanz ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Das relativ schlechte Rating und die Verschuldung sind nicht so schön. Aber vor dem Hintergrund, dass NextEra eben ein Versorger ist, lassen sich diese negativen Punkte relativieren.

6. Chancen & Risiken

Die Chancen und Risiken eines Unternehmens analysieren wir mit Hilfe eines aufgeteilten SWOT-Modells. Dabei betrachten wir die Chancen und Risiken.

6.1 Chancen

Wachsender Bedarf an erneuerbaren Energien. Mit zunehmendem Umweltbewusstsein und strengeren Klimaschutzmaßnahmen steigt die Nachfrage nach sauberen Energiequellen. Dies bietet NextEra Energy die Möglichkeit, seine Marktposition zu stärken und Umsatzwachstum zu generieren.

Regierungsunterstützung und Anreize. Staatliche Förderprogramme und Subventionen für erneuerbare Energien können die Investitionskosten senken und die Rentabilität von Projekten erhöhen. NextEra Energy könnte von diesen politischen Maßnahmen erheblich profitieren.

Technologische Innovationen. Fortschritte in der Wind- und Solartechnologie verbessern die Effizienz und senken die Kosten der Energieerzeugung. Die Implementierung neuer Technologien kann NextEra Energy einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Expansion in neue Märkte. Die Erschließung internationaler Märkte und neuer Geschäftsbereiche wie Energiespeicherung kann zusätzliche Einnahmequellen erschließen und das Wachstum des Unternehmens vorantreiben.

Partnerschaften und Übernahmen. Strategische Allianzen und Akquisitionen können NextEra Energy ermöglichen, sein Portfolio zu diversifizieren und Synergien zu nutzen, um seine Marktpräsenz auszubauen.

6.2 Risiken

Abhängigkeit von Wetterbedingungen. Die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne ist stark wetterabhängig. Unvorhersehbare Wetterverhältnisse können zu Schwankungen in der Produktion und den Einnahmen führen.

Regulatorische Risiken. Änderungen in der Energiepolitik oder in Subventionsprogrammen könnten die Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Energieprojekten beeinträchtigen und negative Auswirkungen auf NextEra Energy haben.

Steigender Wettbewerb. Der Markt für erneuerbare Energien wird zunehmend wettbewerbsintensiv. Neue Marktteilnehmer und Preisdruck könnten die Margen von NextEra Energy reduzieren.

Hohe Kapitalintensität. Die Entwicklung und der Betrieb von erneuerbaren Energieanlagen erfordern erhebliche Investitionen. Finanzierungsrisiken und steigende Kapitalkosten könnten die finanzielle Stabilität beeinflussen.

Technologische Risiken. Verzögerungen oder Probleme bei der Implementierung neuer Technologien können zu zusätzlichen Kosten führen und die Effizienz der Anlagen beeinträchtigen, was die Profitabilität mindern könnte.

7. Bewertung

7.1 Historische Bewertung

Durch den Vergleich aktueller Kennzahlen mit historischen Medianwerten lässt sich eine mögliche Unter- oder Überbewertung ableiten. Allerdings ist eine günstige Bewertung im historischen Vergleich nicht automatisch ein Kaufsignal. Sollten das erwartete Wachstum, der Gewinn oder der Umsatz sinken, wäre eine niedrigere Bewertung gerechtfertigt.

Dies gilt auch umgekehrt: Ein Anstieg beim erwarteten Umsatz oder Gewinn kann eine höhere Bewertung im Vergleich zu historischen Daten rechtfertigen, da dies auf bessere Zukunftsaussichten hindeutet. Daher ist es nicht ratsam, eine Aktie ausschließlich anhand historischer Kennzahlen zu bewerten.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der NextEra-Aktie liegt aktuell bei 25 für 2024. Historisch betrachtet ist die Aktie damit 32 % überbewertet. Das historische KGV liegt im Median bei 18,9.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis der NextEra-Aktie liegt aktuell bei 6,4 für 2024. Das liegt 30 % über dem historischen Median von 4,6. Damit wäre die Aktie etwas überbewertet. Allerdings hat sich in den letzten 10 Jahren auch einiges bei dem Unternehmen getan. Die Marge ist gestiegen, der Umsatz auch und man ist dem Ziel, 100 % der Energie erneuerbar herzustellen, mehrere Schritte näher gekommen.

7.2 NextEra DCF-Modell

Für die NextEra Energy Aktie haben wir eine zusätzliche Bewertung anhand eines DCF-Modells verwendet. Dabei berechnen wir den Firmenwert auf Basis der zukünftigen Free Cash Flows, die das Unternehmen erwirtschaftet.

Die Kriterien für die Berechnung haben wir anhand von drei Komponenten geschätzt: Wir haben die Zielwerte des Managements verwendet, die Analystenschätzungen und diese schließlich anhand unserer eigenen Schätzungen überarbeitet.

Umsatzwachstum

In den Jahren bis 2032 wird das Wachstum bei etwa 5 % bis 6 % pro Jahr liegen. NextEra will weiter kräftig in den Ausbau von Wind- und Solaranlagen investieren. An die 10 Milliarden Dollar pro Jahr. Gleichzeitig kann das Unternehmen mehr Kunden gewinnen, da ihre Preise unter denen der Konkurrenz liegen.

EBIT-Marge

Die operative Marge wird sich auf knapp 40 % steigern. Das kann man erwarten, weil immer mehr Solar- und Windanlagen gebaut werden und Strom erzeugen, ohne dass dabei Kohle oder Gas zugeführt werden müssen. Das ist langfristig kostengünstiger.

Ergebnis

Im DCF-Modell kommen wir auf einen fairen Wert der Aktie von 94,53 USD. Das liegt 17,7 % über dem aktuellen Kurs von 80,29 USD. Wir kommen damit auf eine jährliche Renditeerwartung von 9,3 %.

Kurs
Renditeerwartung pro Jahr
45 USD
15,8 %
50 USD
14,6 %
55 USD
13,5 %
60 USD
12,5 %
65 USD
11,6 %
70 USD
10,8 %
75 USD
10,0 %
80,29 USD
9,3 %
85 USD
8,7 %
90 USD
8,0 %
95 USD
7,5 %
100 USD
6,9 %
105 USD
6,4 %
110 USD
5,9 %
115 USD
5,4 %

8. Fazit

NextEra Energy ist eines der größten Energieunternehmen in den USA und weltweit führend in der Produktion von erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie. Durch seine Tochtergesellschaft Florida Power & Light (FPL) versorgt es nahezu 6 Millionen Kunden in Florida und kombiniert somit traditionelle Energieversorgung mit nachhaltigen Energiequellen.

Neben dem stabilen Versorgergeschäft in Florida treibt NextEra Energy das Wachstum durch massive Investitionen in erneuerbare Energien voran. Geplant ist, die Produktionskapazität bis 2027 um 144 % zu steigern, insbesondere im Bereich Wind- und Solarenergie. Das Unternehmen nutzt technologische Innovationen und günstige Standortbedingungen, um effizient und kostengünstig saubere Energie zu erzeugen. Jedes Jahr sollen an die 10 Mrd. USD investiert werden.

NextEra Energy profitiert von der Transformation des US-Energiemarktes, der sich zunehmend von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien entwickelt. Während der Anteil der Kohle an der Energieerzeugung deutlich zurückgeht, gewinnen Gas und speziell erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie an Bedeutung. NextEra Energy ist durch seine frühe Positionierung in diesem Wachstumsmarkt gut aufgestellt, um von diesen langfristigen Trends zu profitieren und seinen Marktanteil weiter auszubauen.

Die finanzielle Performance von NextEra Energy ist solide. In den letzten zehn Jahren wuchs der Umsatz durchschnittlich um 6,4 % pro Jahr, während das EBIT um 10,4 % jährlich zulegte. Die EBIT-Marge liegt bei starken 33,2 %, was auf effiziente Betriebsabläufe und den Fokus auf erneuerbare Energien zurückzuführen ist. Zudem hat das Unternehmen die Dividende über 28 Jahre kontinuierlich erhöht und bietet aktuell eine Dividendenrendite von 2,4 %.

Im AktienInsight-Rating erreicht NextEra Energy 5 von 9 Punkten. Dies spiegelt die solide finanzielle Situation und das Wachstumspotenzial des Unternehmens wider, berücksichtigt jedoch auch die hohen Investitionskosten und die damit verbundene Verschuldung, die typisch für Energieversorger mit großen Infrastrukturprojekten sind.

Die Bewertung der Aktie ist jedoch anspruchsvoll. Mit einem KGV von 25 für das Jahr 2024 liegt die Bewertung 32 % über dem historischen Median. Auch das KUV von 6,4 übersteigt den historischen Durchschnitt. Diese hohen Multiplikatoren signalisieren, dass das erwartete Wachstum bereits weitgehend im Aktienkurs enthalten ist.

Wir halten NextEra Energy dennoch für kaufenswert. Das robuste Geschäftsmodell, die führende Position im Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien und die positiven Zukunftsaussichten rechtfertigen eine langfristige Investition. Eine realistische Renditeerwartung von 9,3 % pro Jahr bei einem Kurs von etwa 80 USD erscheint nach unserem DCF-Modell angemessen.

Über die Autoren

Ibo Ahmiane (ProfessorFinanzen)

Einer der größten Finanz-Influencer & Investor

Vom normalen Bankangestellten zu einem der erfolgreichsten Finfluencer. Ibo spricht auf seinen Social Media Kanälen über finanzielle Bildung und erreicht dort schon über 2,2 Millionen Menschen. Durch seine Arbeit in der Bank musste er immer wieder feststellen, dass die meisten Menschen keine Ahnung davon haben, wie sie richtig mit ihrem Geld umgehen. Unser Bildungssystem hat scheinbar keinen Platz für Finanzbildung und das will er ändern. Ibo selbst hat im Alter von 28 Jahren bereits über 1.000.000€ investiert.

Philipp Weinacht

Professioneller Aktien-Analyst & Investor

Philipp hat langjährige Erfahrung in der Analyse von Aktien. Er steigt tief in die Geschäftsmodelle von Unternehmen ein, um die wesentlichen Werttreiber herauszufinden. Im Rahmen seiner eigenen Investmentstrategie (über 100.000€ in aktiv verwaltetem Vermögen) setzt er auf eine Mischung aus vielversprechenden Wachstumswerten und soliden Dividendenzahlern. Besonders spannend findet er Unternehmen mit starken Marken und einem tiefen Burggraben.

Haftungsausschluss und Transparenzhinweis

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